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Offener Brief: Kirchenführer rufen G20 zum Engagement gegen Korruption auf

Leiterinnen und Leiter verschiedener Kirchen und weltweiter christlicher Bewegungen haben sich in einem öffentlichen Brief an die G20-Regierungen gegen Korruption und Steuervermeidung gewandt.

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 Der Brief wurde im Rahmen der Veranstaltung „Voices for Justice“ (dt. „Stimmen für Gerechtigkeit“), die vom 21. bis 24. Juni in Australiens Hauptstadt Canberra stattfand, an Vertreterinnen und Vertreter des australischen Finanzministeriums überreicht. Die jährliche Lobbyveranstaltung, der in diesem Jahr aufgrund der australischen G20-Präsidentschaft eine besondere Bedeutung zukommt, wird vom australischen Ableger der Micha-Initiative, einer weltweiten christlichen Kampagne zur Bekämpfung globaler Armut, veranstaltet.

In dem offenen Brief machen die geistlichen Leiterinnen und Leiter deutlich, dass sowohl persönliche Integrität als auch rechtlich garantierte Transparenz von Nöten sei, um Korruption und Steuervermeidung zu bekämpfen. So heißt es in dem Brief selbstkritisch: „Wir müssen innerhalb unserer Glaubensgemeinschaften besser ergründen, wo wir mit unserem eigenen Handeln zu Korruption beigetragen haben. Wir möchten uns neu ausrichten. Wir möchten in unseren Gemeinden zu einem integren Leben ermutigen“.

Gleichzeitig fordern sie die G20-Regierungen zum Engagement für international gültige Transparenzstandards auf. Dazu gehört etwa der automatische Informationsaustausch zwischen Steuerbehörden verschiedener Länder sowie die rechtlich garantierte Offenlegung der Zahlungen, die Rohstoffunternehmen an Regierungen leisten. 

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Briefes erhoffen sich vom Kampf gegen Korruption und Steuerflucht vor allem Fortschritte in der Armutsbekämpfung. So könnten die UN-Millenniumsziele, die unter anderem Kindersterblichkeit um zwei Drittel reduzieren wollen, eigentlich erreicht werden. Nach Berechnungen des Hilfswerkes Christian Aid könnten durch den Kampf gegen Steuervermeidung täglich die Leben von 230 Kleinkindern gerettet werden.

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Auch geistliche Leiterinnen und Leiter aus Deutschland haben sich hinter den Brief gestellt. So haben die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber, die Vizepräsidentin des Baptistischen Weltbundes, Regina Claas, der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz Präses, Dr. Michael Diener und die Bischöfin der evangelisch-methodistischen Kirche, Rosemarie Wenner, unterschrieben.

Auch wenn er nicht zu den Unterzeichnern des Briefes gehört, zeigte ebenfalls Justin Welby, als Erzbischof von Canterbury weltweites Oberhaupt der Anglikaner, Unterstützung für EXPOSED. Beim Kurznachrichtendienst Twitter schrieb er im April: „Jesus sagte, dass er kam, um Leben in Fülle zu bringen. Korruption bestiehlt die Armen, unternehmt etwas dagegen… mit der EXPOSED-Kampagne“.

(Quelle: epd)

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