Ungeachtet erheblicher Differenzen suchen die katholische Laienbewegung und die Linkspartei das Gespräch. Präsidiumsmitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und Spitzenpolitiker der Linken trafen sich erstmals am Dienstag. Ort des zweistündigen Gesprächs war das Berliner Karl-Liebknecht-Haus, die Parteizentrale der Linken.
Der Austausch sei von wechselseitigem Respekt und Interesse geprägt gewesen, wurde anschließend mitgeteilt. Weil nur wenige politische Gemeinsamkeiten festzustellen seien und in der Linkspartei der Anteil bekennender Christen wesentlich geringer als in anderen Bundestagsparteien sei, bezeichneten beide Seiten das Gespräch als wertvollen Schritt.
"Es gehört zur politischen Kultur in einer parlamentarischen Demokratie, dass wir den Dialog mit Andersdenkenden suchen", sagte der Präsident des Zentralkomitees, Alois Glück. Das Vorhaben, den Katholikentag 2016 in Leipzig und damit in einer der am stärksten säkularisierten Regionen Deutschland zu veranstalten, nehme die Laienorganisation in die Pflicht.
"Auch wenn wir in gesellschaftspolitischen Fragen häufig anderer Meinung sind als die katholische Kirche, so erkennen wir bei allen politischen Differenzen und unterschiedlichen Anschauungen die gesellschaftsprägende Kraft der christlichen Kirchen und ihre alltägliche Arbeit an", sagte Linken-Vorsitzender Bernd Riexinger. Er registrierte Übereinstimmungen bei der Ablehnung von Waffengewalt und der friedlichen Lösung von Konflikten sowie beim Eintreten für mehr soziale Gerechtigkeit.
(Quelle: epd)