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Regensburger Domspatzen: Papstbruder distanziert sich von Prügel-Praktiken

Der ehemalige Regensburger Domkapellmeister Georg Ratzinger (86) hat sich von früheren Prügel-Praktiken in der Internatsvorschule der Regensburger Domspatzen distanziert. Die «brachialen Methoden» des früheren Internatsdirektors Johann M. seien ihm nicht bekannt gewesen, sagte der Bruder von Papst Benedikt XVI. der «Passauer Neuen Presse».

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 «Wenn ich gewusst hätte, mit welch übertriebener Heftigkeit er vorging, dann hätte ich schon damals etwas gesagt.» Ehemalige Schüler hatten in den vergangenen Tagen berichtet, der Direktor habe Kinder teilweise «grün und blau» geschlagen.

 Ratzinger erklärte, dass er das Geschehene verurteile, und bat die Opfer um Verzeihung. Er räumte zwar ein, einige seiner Sänger hätten ihm auf Konzertreisen erzählt, wie es ihnen in der Vorschule ergangen sei. Doch seien bei ihm diese Berichte «nicht so angekommen, dass ich glaubte, etwas unternehmen zu müssen». Außerdem sei die Internatsvorschule eine völlig selbstständige Institution gewesen, in die man nicht habe «hineinregieren» können.

 Ratzinger gab zu, bis Ende der 70er Jahre in den Chorproben selbst hin und wieder Ohrfeigen verteilt zu haben, doch habe er nie jemanden «grün und blau» geschlagen. Zur Begründung seiner damaligen Verhaltensweise sagte der langjährige Chorleiter: «Früher waren Ohrfeigen einfach die Reaktionsweise auf Verfehlungen oder bewusste Leistungsverweigerung.» Doch sei er froh gewesen, als zu Anfang der 80er Jahre körperliche Züchtigungen vom Gesetzgeber ganz verboten wurden: «Daran habe ich mich striktissime gehalten, und ich war innerlich erleichtert.»

 Ratzinger bekräftigte, dass er von den bekannt gewordenen Fällen sexuellen Missbrauchs bei den Regensburger Domspatzen nichts gewusst habe. Auch gerüchteweise sei «bei uns im Haus über diese Dinge nie gesprochen worden».

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(Quelle: epd)

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