- Werbung -

Sudan: Journalistin kämpft im «Hosen-Prozess» gegen Repression

Die sudanesische Journalistin Lubna Hussein, die wegen des Tragens einer Hose zu 40 Peitschenhieben verurteilt wurde, kämpft weiter gegen Menschenrechtsverletzungen in dem nordafrikanischen Land. «Ich bin wütend und enttäuscht, dass unsere Regierung ihr Versprechen zur Aufhebung der repressiven Gesetze vor den Wahlen nicht eingelöst hat», schreibt Hussein in einem Gastbeitrag in der «Frankfurt Allgemeinen Zeitung» (Freitagsausgabe). Im April 2010 sollen ein neues Parlament und ein Präsident gewählt werden.

- Werbung -

Die Journalistin war nach einem Strafrechts-Paragraphen von 1991 wegen «unzüchtiger Kleidung» in der Öffentlichkeit verurteilt worden. Sie wartet auf ein neues Verfahren in der kommenden Woche. Hussein bekräftigte, mit dem Prozess den Paragrafen zu Fall bringen zu wollen: «Ich werde mich vor den sudanesischen Behörden verantworten und damit bewirken, dass sie der Weltöffentlichkeit ihre Auffassung von Recht und Gesetz darlegen müssen.»

Während sich die sudanesische Wirtschaft entwickelt habe, seien die Gesetze nicht der modernen Zeit angepasst worden. Frauen würden noch immer in ihrem Recht auf freie Wahl ihrer Kleidung und in ihrem Recht auf Arbeit behindert. Journalisten würden daran gehindert, ihre Meinung zu äußern, und Inhaftierungen könnten ohne Angabe von Gründen erfolgen, erläuterte die Reporterin. Dabei sehe das Friedensabkommen zwischen Nord- und Südsudan von 2005 vor, «zahlreiche repressive Gesetze» aufzuheben.

Hussein war im Juli auf einer Party zusammen mit zwölf anderen Frauen verhaftet worden, weil sie Hosen trug. Immunität, die sie wegen einer Tätigkeit bei den Vereinten Nationen genoss, lehnte sie ab, und kündigte den UN-Job. Ihr Fall hat im Sudan breite Proteste ausgelöst und ist international auf ein großes Medienecho gestoßen. 

(Quelle: epd)

NEWS & Themen

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de