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Unfair trade: Wenige kirchliche Einrichtungen kaufen fair und ökologisch ein

Nur zehn Prozent der in kirchlichen Einrichtungen verwendeten Lebensmittel stammen aus ökologischem Anbau oder Fairem Handel.

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 Trotz gegenteiliger Beschlüsse kirchlicher Gremien spielten soziale und ökologische Kriterien beim Einkauf eine geringe Rolle, heißt es in einer von den Hilfswerken «Brot für die Welt» und Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) in Auftrag gegebene Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

 «Der Ruf der Kirchen nach einer gerechten Wirtschaftsweise und einem nachhaltigen Lebensstil richtet sich nicht nur an andere, sondern zunächst an sie selbst», erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin «Brot für die Welt». «Es ist eine Frage der Glaubwürdigkeit und des klugen Einsatzes der eigenen Marktmacht.» Einrichtungen wie evangelische Krankenhäuser, Akademien, Tagungsstätten oder Kindergärten bleiben in ihrem Einkaufsverhalten weit hinter dem zurück, was sozial und ökologisch für eine zukunftsfähige Kirche und eine gerechte Weltwirtschaft notwendig wäre, lautet das Fazit der Studie.

 Entscheidend für die Wahl des Einkaufsortes sei vor allem bei großen Einrichtungen der Preis, heißt es in dem Bericht. Einfluss hätten aber auch Kriterien wie Abwechslung und Regionalität. «Ökologischer Anbau und Fairer Handel spielen hingegen kaum eine Rolle.»

 Fast 766 Millionen Euro geben demnach beispielsweise die stationären Einrichtungen der Diakonie pro Jahr für Lebensmittel aus. Bei mehr als zwei Drittel der Einrichtungen liegt der Anteil biologisch angebauter und fair gehandelter Produkte unter zehn Prozent. «Noch immer findet in den Kirchen eine Abwägung zwischen ethischem Anspruch und wirtschaftlichen Zwängen statt», stellt Füllkrug-Weitzel fest.

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 Die Autorin der Studie, die Sozialwissenschaftlerin Jiska Gojowczyk, berechnet, dass allein dadurch neun Tonnen CO2 gespart werden könnten, wenn alle Menschen, die stationär durch diakonische Einrichtungen versorgt werden, nur ein Mal im November auf einen Tomatensalat außerhalb der Saison verzichten und stattdessen beispielsweise einen Blumenkohl- oder Ruccolasalat essen würden.

 Besser sieht es der Studie zufolge im Bereich Energie aus. Gebäudetechnische Veränderungen und Energiesparmaßnahmen sowie Erzeugung von Strom aus regenerativen Energiequellen und der Bezug von Ökostrom sind relativ weit verbreitet. Ereignisse wie die Nuklearkatastrophe in Fukushima habe das Thema ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Zudem könne mit der Senkung der Energiekosten sehr viel Geld gespart werden, erläutert die Autorin.

 Bei der Beschaffung von Papier ist es dagegen sehr unterschiedlich. Während viele Verwaltungen und Tagungshäuser Recyclingpapier benutzen, verwenden Kirchengemeinde, Krankenhäuser und Einrichtungen der Alten- und Kinderhilfe fast ausschließlich konventionelles Papier.

(Quelle: epd)

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