- Werbung -

Weihnachtspredigten: Mutig gegen Krieg aufbegehren

Papst Benedikt XVI. hat in seiner Weihnachtsbotschaft eindrücklich die Gewalt im Nahen Osten und in Afrika beklagt. Auf dem Petersplatz in Rom mahnte er am Freitag zum Frieden und spendete den traditionellen Segen «Urbi et Orbi» (der Stadt und dem Erdkreis). In Deutschland riefen die beiden großen Kirchen zu Mitmenschlichkeit und Zuversicht auf.

- Werbung -

Der Papst appellierte an Israelis und Palästinenser, die «Logik der Gewalt und Rache aufzugeben, und sich mit erneuerter Kraft und Großmut für den Weg zu einem friedlichen Zusammenleben einzusetzen». Zugleich verurteilte er die zunehmende Verfolgung der Christen im Irak.

Vor Zehntausenden Pilgern auf dem Petersplatz wünschte der Papst in 65 Sprachen frohe Weihnachten. Während der Christmette an Heiligabend war er von einer geistig verwirrten Frau angegriffen worden und gestürzt. Er blieb unverletzt. Die Frau wurde festgenommen und in eine psychiatrische Klinik gebracht.

 Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, forderte in ihrer Predigt an Heiligabend in Hannover Mut zum Frieden. «Wir brauchen Menschen, die ein mutiges Friedenszeugnis in der Welt abgeben und gegen Gewalt und Krieg aufbegehren», sagte die Bischöfin und höchste Repräsentantin von rund 25 Millionen evangelischen Christen.

 Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, warb am ersten Weihnachtsfeiertag im Freiburger Münster dafür, die Menschenwürde zu verteidigen. Die christliche Botschaft von der Geburt Jesu befreie vom täglichen Leistungsdruck, sagte der Freiburger Erzbischof. «Die Welt wird menschlicher, dadurch dass Gott Mensch wird», betonte der höchste Vertreter von 25 Millionen Katholiken.

- Werbung -

 Evangelische und katholische Bischöfe äußerten sich zur Gewalt in Afghanistan, zu Armut, Klimawandel und zur Bedeutung der Weihnachtsbotschaft. In Interviews warb Käßmann für einen geordneten Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan. «Es gibt keinen gerechten Krieg», sagte sie.

 In einem arabisch-deutschen Gottesdienst in Bethlehem wandte sich der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich gegen Resignation. Gott sei im Jesuskind Mensch geworden, weil er Freude und Leid mit den Menschen teilen wolle, sagte er in der Weihnachtskirche. Zugleich räumte er ein, dass der Frieden in Nahost nicht näher gerückt sei: «Angesichts der Probleme hier im Land fällt es schwer, an Weihnachten fröhlich zu sein.»

 Der Papst hielt den Menschen in Europa und Nordamerika eine «egoistische und technokratische Mentalität» vor. Die Industrieländer müssten sich wieder verstärkt ums Gemeinwohl und die Schwächsten in der Gesellschaft kümmern. In der Christmette hatte der Papst die Gottesferne heutiger Gesellschaften beklagt. Auf der Prioritätenliste stehe Gott häufig so ziemlich an letzter Stelle.

 Trotz Krieg, Krisen und Katastrophen gilt nach den Worten des katholischen Hamburger Erzbischofs Werner Thissen die Botschaft des Weihnachtsfestes: «Das Licht ist stärker als alle Dunkelheiten.» Auch der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, wandte sich gegen Resignation und Zynismus: «Mit Feinden muss man sprechen und gemeinsam Wege der Befriedung und der Versöhnung suchen; man kann sie nicht alle ausrotten.»

- Werbung -

 Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge ermutigte die Christen zu mehr Selbstbewusstsein. Wer wie der Apostel Paulus eine feste Orientierung im Glauben gefunden habe, brauche sich nicht ängstlich zu ducken, wenn der eigene Glaube von Menschen mit anderer Überzeugung angefragt wird, sagte er in der Christvesper im Berliner Dom.

 Die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen bezeichnete die Jesu Geburt in der Nacht von Bethlehem als missionarisches Geschehen. Sie rief dazu auf, sich «auf den Weg zu machen zu den Menschen, die heute in Not sind, in einem Stall oder auf der Straße leben, auf der Flucht sind und ein Zuhause suchen.»

 Christen in aller Welt feiern an Weihnachten die Geburt Jesu, der nach der Überlieferung in einem Stall in Bethlehem zur Welt kam. Nach christlichem Glauben wird Gott in Jesus Mensch, um die Welt zu erlösen und den Menschen das Heil zu bringen. Weihnachten ist daher auch das «Fest der Liebe».  

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht