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Fernsehpfarrer und Autor: Jörg Zink im Alter von 93 Jahren gestorben

Der evangelische Theologe und Bestseller-Autor Jörg Zink ist tot. Er starb am vergangenen Freitag im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Stuttgart, wie seine Familie am Sonntag mitteilte.

Als Prediger und Autor erreichte Zink Millionen von Menschen. Er schrieb rund 200 Bücher, mehr als hundert Mal sprach der Geistliche in der ARD das „Wort zum Sonntag“. Zink galt als einer der wichtigsten Mitstreiter der Friedens- und Ökologiebewegung. 1965 übersetzte Zink das Neue Testament in eine verständliche, zeitgemäße Sprache und landete damit einen Bestseller. Für sein Lebenswerk erhielt er 2004 den Predigtpreis des Verlags der Deutschen Wirtschaft. Im vergangenen Jahr wurde er zum Ehrenprofessor des Landes Baden-Württemberg ernannt.

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Die evangelische Kirche und das Land Baden-Württemberg haben den verstorbenen Theologen und Publizisten Jörg Zink als Denker und Mahner gewürdigt. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erinnerte am Montag in Stuttgart an das Friedens- und Umweltengagement Zinks. Wie nur wenigen Menschen sei es ihm gelungen, die christliche Botschaft „aktuell und lebendig, ja drängend und existenziell werden zu lassen“, schrieb Kretschmann. Er erinnerte auch daran, dass Zink Gründungsmitglied der Grünen war.

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, nannte Zink einen „großen Kommunikator des Evangeliums“. Zink wollte „dazu beitragen, das Zeitalter der Kriege, des sozialen Unrechts, der Plünderung natürlicher Lebensgrundlagen und der Religionsstreite zu beenden“, schrieb July. Jörg Zink wird nach Angaben der Familie am 26. September auf dem Waldfriedhof in Stuttgart-Degerloch beerdigt.

Prägende Kriegserfahrung

Zink wurde am 22. November 1922 in Hessen auf einem christlichen Bruderhof als jüngster von drei Brüdern geboren. Seine Eltern starben, als er noch ein Kleinkind war. Seine Stiefmutter Martha aus der württembergischen Fabrikantenfamilie Mahle zog die Kinder in Ulm auf und hielt sie von nationalsozialistischen Einflüssen fern. Bei der Luftwaffe erlebte er, wie von den über 300 Männern seines Geschwaders nur drei den Krieg überlebten. „Mir war am Ende wichtig, mich künftig für den Frieden einzusetzen“, schrieb er in einem Rückblick zum 90. Geburtstag.

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Nach dem Studium von Theologie und Philosophie und seiner Promotion war Zink Gemeindepfarrer in Esslingen, Direktor des Burckhardthauses in Gelnhausen und 20 Jahre lang Landespfarrer für Fernsehen. Ab 1980 engagierte er sich in der Friedensbewegung. Ab 1983 war er freier Publizist. Dazu schrieb er später: „Ich bin aus dem Dienst der Württembergischen Landeskirche – in tiefem Frieden mit meiner Kirchenleitung – ausgetreten, um mir die Möglichkeit zu bewahren, vom Frieden zu reden.“ Die Kirche sei „viel zu vielen verschiedenen Menschen verpflichtet, mit ihnen übereinzustimmen“.

Zink war davon überzeugt, dass der Wunsch nach vertiefter Spiritualität und die Begeisterung für politisches Engagement einander nicht widersprechen, sondern sich ergänzen und durchdringen sollten. So wurde Zink zum aktiven Mitstreiter der Friedens- und Ökologiebewegung.

Quelleepd

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