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Westjordanland: Angriff auf Chor palästinensischer Christen

Der Bus eines christlichen Chores aus Bethlehem ist am Samstagabend auf der Rückfahrt von einem Weihnachtskonzert mit Steinen beworfen worden. Dabei wurde keiner der Musiker verletzt. Chorleiter Munther Isaac macht "extremistische Siedler" für den Angriff bei Nablus verantwortlich.

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 Die 25 Sänger gehören dem "Bethlehem Bible College" an. Nach ihren Angaben attackierten fünf Männer den Bus auf einer ruhigen Straße außerhalb der Autonomiestadt. "Ein Felsbrocken zerschmetterte das Fenster, und Glas zerbrach überall drinnen", erzählte das Chormitglied Salim Anfus gegenüber der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an". "Wir fuhren weiter und begannen zu singen, um uns aufzumuntern und die Chormitglieder zu ermutigen."

 Chorleiter Isaac berichtet in seinem englischsprachigen Internettagebuch von dem Vorfall. Zunächst schwärmt er von dem guten Konzert in der vollbesetzten anglikanischen Kirche in Nablus. Überdies führt er aus, wie sehr sich die Bewegungsfreiheit der Palästinenser im Westjordanland in den vergangenen vier Jahren verbessert habe: "Auf unserem Weg dorthin erinnerte ich mich daran, wie der Chor 2007 das erste Mal nach Nablus fuhr. Damals war es wirklich schwierig, nach Nablus hineinzukommen, weil es unter israelischer Militärbesatzung war. Wir mussten die Busse wechseln und viele Checkpoints passieren. Es kostete uns etwa drei Stunden. Diesmal war es viel leichter, nach Nablus zu gelangen. Der Rückweg war eine andere Geschichte."

 Der Palästinenser schreibt weiter: "Als wir an der illegalen Siedlung Ofra vorbeifuhren, wurden wir von einer kleinen Gruppe Siedler angegriffen, die an der Straße standen. Ein großer Felsbrocken traf die Frontscheibe des Busses. Er verursachte ein großes Loch und Bruchstellen, und wunderbarerweise fiel die Windschutzscheibe nicht herunter. Ich war mit Rudaina auf dem Vordersitz, und wir wurden von vielen kleinen Glasstücken getroffen, aber zum Glück wurden wir nicht verletzt – nur in Angst versetzt! Wir waren alle schockiert, als es geschah. Wir alle dankten Gott für seinen Schutz und für die Tapferkeit des Fahrers, der einfach mit hoher Geschwindigkeit weiterfuhr. Gott hat uns beschützt."

 Isaac sieht einen direkten Zusammenhang mit den jüngsten gewaltsamen Aktionen von Siedlern gegen palästinensische Moscheen und Fahrzeuge. Er weist auf die Spannungen zwischen jüdischen Siedlern, der israelischen Armee und Palästinensern im Westjordanland hin, die in den vergangenen Wochen spürbar zugenommen haben. Gegenüber Israelnetz betonte er auf Anfrage, "dass wir nicht angegriffen werden, weil wir Christen sind – sondern weil es ein palästinensischer Bus war. Diese Angriffe werden in diesen Tagen normal".

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 Dennoch würden die Sänger zuversichtlich zum nächsten Auftritt fahren, auch wenn sie dieselbe Straße benutzen müssten, teilt der Chorleiter in seinem Weblog mit und fügt hinzu: "Das Leben in Palästina ist nicht leicht oder sicher, aber Gott hat uns nie Sicherheit versprochen. Wir werden das Singen und Preisen fortsetzen. Wir werden weiter um Frieden und Gerechtigkeit beten. Wir werden weiter den Sohn Gottes feiern, der nach Bethlehem kam, um uns mit Gott und miteinander zu versöhnen. Wir werden weiter hoffen."

(Quelle: Israelnetz.com)

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