Fast alle Mitglieder des neu gewählten US-Kongresses sind Christen oder gehören einer anderen Religionsgruppe an. Das geht aus einer Erhebung des Forschungsinstituts „Pew Research Center“ hervor, die am Dienstag (Ortszeit) in Washington vorgestellt wurde.
Demnach bekennt sich in den beiden Kammern des Kongresses lediglich ein Mitglied von 535 (100 Senatoren und 435 Abgeordnete) zur religiösen Ungebundenheit.
Laut der Erhebung identifizieren sich 485 Kongressmitglieder (91 Prozent) als Christen, 299 als Protestanten (56 Prozent) und 168 als Katholiken (31 Prozent). Das einzige Kongressmitglied ohne Religionszugehörigkeit ist der Untersuchung zufolge die demokratische Abgeordnete Kyrsten Sinema aus dem US-Bundesstaat Arizona. Zehn Politiker hätten keine Angaben zu ihrem Glauben gemacht.
67 Prozent der republikanischen Kongressmitglieder sind den Angaben zufolge Protestanten, 27 Prozent Katholiken. Bei den Demokraten haben Protestanten einen Anteil von 42 Prozent und Katholiken von 37 Prozent.
Christenanteil im Kongress höher als in Bevölkerung
Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung machten Christen 71 Prozent aus, Protestanten 48 Prozent und Katholiken 21 Prozent, hieß es. Von allen US-Amerikanern ist etwa ein Viertel (23 Prozent) religionslos.
Daten über Religionszugehörigkeit liegen nach Angaben von Pew seit 1961 vor. Damals stellten Christen 95 Prozent der Kongressmitglieder. Der Anteil der Protestanten im Kongress sei von 1961 bis 2017 von 75 Prozent auf 56 Prozent gefallen. Der Anteil der Katholiken sei von 19 Prozent auf 31 Prozent gestiegen.