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Berufung: Wofür arbeite ich eigentlich?

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Dein Job – nur ein Beruf, oder auch Berufung? Kann Arbeit Sinn verleihen? Muss sie das? Sergej Karelson hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt und findet: Arbeit, die „kreative Betätigung“, ist keine Bürde, sondern entspricht der guten Ordnung Gottes.

Ich kann mich noch gut an die Gespräche über Berufsperspektiven erinnern, die meine Peers und ich vor dem Abitur hatten. Eigentlich stellten wir lediglich zwei Anforderungen an unseren späteren Job: Er sollte den eigenen Fähigkeiten entsprechen und er sollte Spaß machen. Bei der Frage, wofür ich arbeite, wäre ich quasi selbst die Antwort. Ich würde zu meiner eigenen Befriedigung und Erfüllung arbeiten, dabei Spaß haben und – da die Arbeit meinen Fähigkeiten entspräche –, würde mir das Ganze auch noch locker flockig von der Hand gehen, quasi anstrengungsfrei.

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Kann das für alle so aufgehen? Ist Arbeit wirklich dafür da, uns zu erfüllen? Gibt es so einen Beruf überhaupt, einen Job, bei dem jede Tätigkeit, jeder Arbeitsschritt, jeder Kundenkontakt, schlicht und einfach jeder Tag Spaß macht? Ist das nicht ein bisschen infantil, so nach dem Lustprinzip zu leben? Neun Jahre nach meinem Abitur kann ich über meinen jugendlichen Leichtsinn nur schmunzeln. Nach fünf Jahren in meinem Beruf sehe ich da klarer. Das hat auch mit einem tieferen Verständnis der Bibel zu tun.

Schöpfung: Gott bei der Arbeit

Der Schöpfungsbericht der Bibel bietet uns eine alternative Sicht auf unsere Arbeit. Die Genesis beschreibt mit den ersten Versen einen Gott, der diese Welt mit ihrer Pflanzenwelt, den Tieren und den Menschen erschafft. Sechs Tage lang ist Gott am Werk, vollendet diese Welt in all ihrer Schönheit, Rauheit, Komplexität und Kreativität. Der Bericht schließt mit der Bemerkung, dass Gott am siebten Tag von aller seiner Arbeit ruhte. Das erste, was Gott uns über sich selbst offenbaren möchte, ist, dass er arbeitet! Noch bevor er Jesus oder sich selbst als persönlichen Gott (Jahwe) vorstellt, präsentiert er sich als arbeitender Gott, als kreativer Macher. Das hebräische Wort „mlkh”, das hier für Arbeit benutzt wird, beschreibt an anderer Stelle ganz profane, menschliche Arbeit. Gleich im Anschluss daran wird uns berichtet, wie und wofür Gott den Menschen in diese Welt setzt. Er gestaltet ihn nach seinem eigenen Bild und legt ihm gleichzeitig ein Mandat auf: Fruchtbar soll er sein, sich mehren und herrschen (1. Mose 1,26-28).

„Der arbeitende Mensch soll Gottes schöpferisches Wesen in dieser Welt widerspiegeln.“

Der Mensch verkörpert also das Bild eines arbeitenden, kreativen, schöpferischen und schaffenden Gottes. Das bedeutet zum einen, dass er dieselbe kreative und schaffensdurstige Ader besitzt wie sein Schöpfer. Zum anderen hat ein Bild auch eine Funktion: Es bildet etwas oder jemanden sichtbar für andere ab. Der arbeitende Mensch soll als Bild Gottes schöpferisches Wesen in dieser Welt widerspiegeln. Schließlich setzt Gott den Menschen in den Garten Eden, damit dieser ihn bebaue und bewahre (1. Mose 2,15). Gott hat einen Garten exemplarisch vorbereitet und der Mensch darf arbeiten, um die Schönheit dessen zu bewahren und ihn zu bebauen. Der Rest der Welt ist wie unberührtes, brachliegendes Potential, das durch „körperliche Arbeit” hervorgebracht werden soll. Gott überträgt dem Menschen also die Herrschaft über die Schöpfung. Er darf jetzt die Gottes Arbeit fortführen und die Erde kultivieren.

Zugegeben, das Wort „herrschen” assoziieren wir, bedingt durch die Geschichte der Menschheit, mit Diktatur, Unterdrückung und Abwesenheit von Freiheit. Gottes Herrschaft jedoch ist stets etwas „Leben-gebendes” und hat nichts mit Ausbeutung oder dergleichen zu tun. Genauso wie Gottes Herrschaft soll die Herrschaft des Menschen Leben ermöglichen und gute Ordnung schaffen. Der Theologe Ben Witherington fasst das perfekt zusammen: „Es ist völlig offensichtlich, dass Gottes guter Plan vorsah, dass Menschen arbeiten oder genauer gesagt, in einem konstanten Zyklus von Arbeit und Ruhe leben.“

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Arbeit gibt uns Bestimmung

Aus der Perspektive des Genesisberichts betrachtet, ist Arbeit nicht die Bürde, als die sie die antiken Philosophen empfanden, sondern eine gute Ordnung Gottes. Es entspricht dem Wesen des Menschen zu arbeiten, sich kreativ zu betätigen, etwas zu schaffen und zu bewahren. Nach Gottes Plan kann der Mensch sich erst in diesem Rahmen voll entfalten, seine Bestimmung finden und tiefe Zufriedenheit empfinden.

Arbeit bezeugt unsere Würde als Menschen, weil selbst der heilige und erhabene Gott arbeitet. Die Tiere haben lediglich den Auftrag zur Fortpflanzung erhalten, während der Mensch nach Gottes Bild geschaffen ist und an seiner Stelle für ihn arbeiten darf. Dabei ist jede Arbeit eingeschlossen. Egal ob ich eine handwerkliche, intellektuelle oder künstlerische Betätigung ausübe. Jede Tätigkeit kann einen Aspekt von Gottes Wesen abbilden, so wie der Richter, der die Gerechtigkeit repräsentiert oder der Kommunikationsdesigner die Kreativität. Bei einer Krankenschwester wird man an Gottes Fürsorge und Heilung erinnert, bei einem Informatiker an Gottes Ordnung und Struktur. Ein Werkzeugmacher konstruiert und erschafft Bauteile, die in größeren Maschinen eingesetzt werden und wiederum Produkte erschaffen, die wir dann konsumieren dürfen. Ich muss mich bei meiner Jobwahl nicht vom gesellschaftlichen Status oder der Bezahlung leiten lassen. Ich darf in einem Beruf arbeiten, weil ich Gott damit in dieser Welt widerspiegeln kann.

Arbeit kultiviert diese Welt

Es gibt jedoch Berufe, bei denen mir nicht einfällt, welchen Wesenszug Gottes sie widerspiegeln, so wie die Profession des Kanalreinigers. Aber die Genesis führt uns vor Augen, dass unsere Arbeit noch einen weiteren Aspekt besitzt: das Bebauen und Bewahren, sprich das Kultivieren.

Mir gefällt Timothy Kellers Formulierung: „Wir nehmen ein Stück Stoff und formen ein Kleid, wir schieben einen Besen vor uns her und reinigen ein Zimmer, wir benutzen Technologie um die Kräfte der Elektrizität zu bändigen, wir nehmen einen ungeformten menschlichen Verstand und lehren ihn […]. Immer, wenn wir simple Materialien nehmen und sie in ein Kunstwerk formen, führen wir Gottes Werk des Hervorbringens, des Füllens und des Herrschens fort.“ Arbeit kultiviert unsere Welt und macht sie ein Stück weit zu einem besseren, schöneren, kreativeren und effizienteren Ort für uns und unseren Nächsten.

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So führt uns die Schöpfungserzählung wunderbar kurz und prägnant vor Augen, wofür wir arbeiten. Wir arbeiten, weil wir Gott dadurch widerspiegeln, dabei seine Welt kultivieren und so unserem Nächsten dienen. In diesem Rahmen finden wir unsere Bestimmung und letztlich auch eine tiefe Zufriedenheit. Unabhängig davon, welchen Stellenwert unsere Arbeit genießt oder wie gut sie bezahlt wird. Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich einen Job habe, der mir viel Spaß macht. Und Arbeit darf Spaß machen. In den Wochen, in denen der Spaß mal eine Pause einlegt, denke ich daran, dass meine Arbeit Teil einer wesentlichen größeren Geschichte ist. Meine Arbeit dient dazu, Gottes Wesen widerzuspiegeln und diese Welt in dem kleinen Herrschaftsbereich, den Gott mir anvertraut hat, besser zu machen. Das ist meine Bestimmung und dafür stehe ich sehr gerne um 5:30 Uhr auf.

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