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Daniel Kallauch: „Mein Spaßvogel darf alles sagen!“

Mit seiner Musik, seinem Humor und seiner Handpuppe Willibald erfreut Daniel Kallauch die Jüngsten – und das seit 25 Jahren. Wie schafft man es, Generationen von Kindern über so viele Jahre zu begeistern?

Jesus.de: Dürfen wir Daniel sagen, Herr Kallauch?

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Daniel Kallauch: Ausnahmsweise. (lacht) Meine Handpuppe, der Spaßvogel Willibald, sagt immer „Daniel Kallauch“ zu mir. Das haben die Kinder irgendwann übernommen.

Wie viel von dem „privaten Daniel Kallauch“ steckt in dem, der auf der Bühne steht?

Der Bühnen-Daniel bin ich natürlich auch. Und ganz viel von mir steckt in Willibald. Er war von Anfang an dabei. Ab 1991 habe ich unter dem Motto „Musik und Clownerie“ Auftritte als Musikclown gemacht. Mit der Zeit ist der Clown ganz auf Willibald übergegangen. Willibald darf alles sagen, was ihm in den Sinn kommt – und da steckt viel vom privaten Daniel Kallauch drin – und auch von dem kleinen Daniel aus Kindertagen.

Willibald darf alles sagen, was ihm in den Sinn kommt – und da steckt viel vom privaten Daniel Kallauch drin

Erzähl uns eine Geschichte von dem kleinen Daniel …

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Wenn jemand in meinem Umfeld oder im Gottesdienst Worte vertauscht oder sich versprochen hat, habe ich mich darüber schon immer köstlich amüsieren können. Darauf hat man nicht nur positiv reagiert. Heute lädt man mich ein und mein Spaßvogel darf alles sagen. Die Leute lachen und klatschen. Keiner regt sich deswegen auf. Schließlich hat Willibald es gesagt …

Daniel Kallauch und sein treuer Freund Willibald (Bild:privat)

War es schon als Kind dein Traum auf der Bühne zu stehen?

Ja, auf jeden Fall. Ich habe mir gern andere Leute angeschaut und dabei gedacht: Mmh, ja, das ist schön, aber das kann man auch noch besser machen. All die Jahre war meine Motivation ganz klar: Ich mache es für Gott und wünsche mir, dass viele Menschen ihn dadurch kennen lernen. Für mich war immer klar: Gott und Humor. Das passt zusammen.

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Wie kam der Schlenker zur Kindermusik? Kinder sind ja bekanntlich die „härteste Zielgruppe der Welt“ …

(Lacht) Das fing damit an, dass meine Frau und ich nach unserem Theologiestudium in einer Kirchengemeinde in Itzehoe gearbeitet haben. Ich habe immer schon gern etwas mit Kindern gemacht. Also hat man mir viele Aufgaben in diesem Bereich übertragen. Nach vier Wochen kam der Diakon der Gemeinde in mein Büro und sagte: „Ich habe einen Einschulungsgottesdienst zur Speisung der 5000 – gibt es dazu ein Kinderlied?“ Und ich so: „Nö, ich kenne keins.“ Und er so: „Na dann schreib doch eins.“

Owei … Und hat das auf die Schnelle geklappt?

Ja. Der Diakon sagte: 4999 plus eins. Ich setzte mich hin und schrieb mein erstes Kinderlied: „4999 – nein halt, da habe ich wen vergessen – 4.999 und einer, die haben sich satt gegessen.“ Dieser Titel war auf der ersten Kassette, die 1991 erschien. In kurzer Zeit habe ich zu verschiedenen Anlässen Kinderlieder geschrieben – noch ohne große Ambitionen. Ich merkte, dass die Kinder positiv darauf reagierten und auch die Erwachsenen hatten ihren Spaß. Das war mir in den vorherigen zehn Jahren, in denen ich schon mit Musik unterwegs war, selten passiert (lacht). Bei der Kindermusik kamen mein Humor und die Art, wie ich mir Musik vorstelle, zusammen. Das passte.

Ich hätte mir nie träumen lassen, dass daraus ein eigenständiger Beruf wird

Hast du dir vor 25 Jahren vorstellen können, dass du im Jahr 2018 noch auf der Bühne stehen wirst und Musik für Kinder machst?

Im Leben nicht! Ich hätte mir nie träumen lassen, dass daraus wirklich ein Jahr später ein eigenständiger Beruf wird und ich davon meine Familie ernähren kann. Mit Kindermusik! Die Veröffentlichung der „Hurra für Jesus“-Serie war auf jeden Fall der Durchbruch. Es war die erste deutschsprachige Kinderlobpreis-Produktion. Mehr als 100.000 Tonträger gingen davon ins Land. Die Lieder der ersten CD wurde in fünf verschiedenen Sprachen übersetzt und in den Ländern veröffentlicht. Deswegen war der Start dieser Serie etwas ganz Besonderes.

Gott und Humor. Das passt zusammen

Sind Kinder möglicherweise noch empfänglicher für Glaubensinhalte als Erwachsene?

Nicht nur möglicherweise. Kinder vertrauen ihrem Gegenüber. Sie sind vorbehaltlos und deshalb auch offen für Glaubensfragen. Kinder lassen sich noch prägen. Ein Erwachsener tut sich deutlich schwerer mit einer Kehrtwendung in seinem Leben. Jesus sagt „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder …“ und er meint damit, das selbstverständliche Vertrauen, dass Kinder haben. Sie glauben einfach. Das ist eine große Chance und natürlich auch eine hohe Verantwortung.

In 25 Jahren hast du schon einige Generationen von Kindern erlebt. Sind die Kinder von „heute“ noch genauso begeisterungsfähig wie die Kinder von „damals“? Musstest du deine Ansprache im Laufe der Zeit verändern?

Begeisterungsfähig sind sie heute wie gestern. Aber ihr Verhalten hat sich geändert, weil sich u.a. auch die Eltern verändert haben. Es ist heute schwieriger, die Konzentration in meiner Familienshow hochzuhalten. Zunehmend mehr Eltern scheuen sich davor, ihren Kindern Grenzen zu setzen. Das reicht bis in unsere Veranstaltungen hinein. Früher haben nach meiner Beobachtung viele Eltern ihre Kinder stärker motiviert. Familien kauften sich zwei, drei Wochen vorher die Karten und hatten eine richtige Vorfreude, die sie mit ihren Kindern geteilt haben. Kinderkonzerte wurden zelebriert. Da habe ich schon mal Sätze gehört wie „Meine Kinder haben auf diesen Tag gewartet, wie auf Weihnachten“. Heutzutage entscheiden sich viele Eltern erst am Vortag oder am Tag selbst, ob sie überhaupt zur Veranstaltung kommen.

Wer sich Kindern zuwendet und ihnen auf Augenhöhe begegnet, der wird auch von Kindern ernst genommen

Deine eigenen Kinder sind mittlerweile erwachsen – wie schaffst du es, den Draht zu den Kindern zu bewahren?

Wer sich Kindern zuwendet und ihnen auf Augenhöhe begegnet, weil er sie ernst nimmt, der wird auch von Kindern ernst genommen. Da ist das eigene Alter unbedeutend. Ich nehme sehr gerne Kontakt mit Kindern auf und in der Nachbarschaft wissen sie, dass ich immer für eine Wasserschlacht zu haben bin. Erwachsenen im Gegensatz dazu, haben mich schon mit Anfang 30 gefragt, wie lange ich das noch mit den Kinderprogrammen machen will (lacht).

Du hast inzwischen mehr als 25 Jahrgänge mit deiner Musik geprägt. Welche Rückmeldungen bekommst du von jungen Erwachsenen?

Mittlerweile unheimlich viele. Sie erzählen mir davon, wie wichtig meine Musik für sie war. Wir waren mit einem Stand auf der MEHR-Konferenz. Dort hatten wir ein kleines Buch ausgelegt, in das sich junge Leute eintragen konnten. Über 50 Fans und auch Eltern haben ihre Erlebnisse mit meiner Musik aufgeschrieben. Das haben wir beim Willow Kongress fortgesetzt und es gab nochmal 25 Rückmeldungen. Ganz viele mehr haben mir persönlich von ihren Erinnerungen erzählt. Das ist für mich wirklich etwas Besonderes. Ich durfte in vielen Familien aus verschiedenen christlichen Kirchen die Prägung mit beeinflussen. Was für ein Vorrecht: Ich darf selber erleben, wie die Saat meiner Lieder und Programme aufgeht. Mittlerweile gibt es auch den einen oder anderen Veranstalter, der als Kind schon Fan meiner Musik war und jetzt selber Familie und Kinder hat. Es gibt wohl kaum eine schönere Bestätigung.

Der ist für sein Alter erstaunlich fit

Daniel Kallauch in Aktion – das beeindruckt so manchen Journalisten …(Bild: Heiko Koengeter)

Wo siehst du dich in 25 Jahren?

In 25 Jahren? (Lacht.) Es kann durchaus sein, dass ich dann auch noch auf der Bühne zu finden bin. Ich werde ganz bestimmt nicht mehr so rumhüpfen, wie ich das heute tun kann. Als ich vor Kurzem in Bayern auf Tour war, schrieb eine Zeitung „Der ist für sein Alter erstaunlich fit“. Da musste ich doch lachen. Etwas für und mit Kindern zu machen ist meine Lebensberufung, die hört auch nicht mit 67 auf. Als Künstler gibt es sowieso kein Rentenalter. Dafür schlägt mein Herz und wenn mir und dem Spaßvogel Willibald noch jemand zuhören will, dann werde ich das auch in 25 Jahren noch machen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg und ich freue mich über jeden Veranstalter, der mich heute einlädt. Ich mache auf jeden Fall weiter – mit viel Überzeugung und Spaß.

Das ist das Wichtigste. Danke für das Gespräch!

Die Fragen stellte Laura Schönwies


Einblicke in 25 Jahre Daniel Kallauch – eine Bildergalerie

 


 

(Bild: Daniel Kallauch © 2018 )

 

Homepage Daniel Kallauch

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