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Segen für die ganze Welt – aber nicht ohne Israel

Wo schenkt Gott Segen? Und was hat das mit Jesus und dem Volk Israel zu tun? Eine theologische Einordnung.

Von Dr. Friedemann Fritsch

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Ich studiere einen Text Platons, betrachte eine afrikanische Skulptur, höre Musik von Gustav Mahler, lese einen Roman von Thomas Mann oder das jüngste Buch von Navid Kermani. Ich erlebe Gastfreundschaft mit unfassbarer Großzügigkeit in fernen Ländern, stabile Strukturen zwischen Geschlechtern und Generationen in nichteuropäischen Völkern. Das alles sind Schätze, Zeugnisse von Schönheit und Sinnhaftigkeit und Wahrheit, die sich meiner Überzeugung nach dem Gott Israels verdanken. Ich nenne es: Segensspuren. Auch in Ländern und Kulturen des Nahen und Fernen Ostens, wo das Christentum nicht angenommen wurde, gibt es solche Spuren. Was gut ist und gerecht und weise, was dem Leben und dem Miteinander von Menschen dient, das geht auf den Schöpfer des Lebens zurück – das haben schon die Kirchenväter so gesehen. Es gibt einen Segen für jede Nation, für jedes Volk dieser Erde.

Segen bewirkt, dass Leben weitergegeben und geachtet wird, dass es gedeihen kann, dass es gelingt.

Dr. Friedemann Fritsch

Segen ist etwas Gutes, das von Gott kommt. Nachkommenschaft etwa, Wohlstand oder Frieden. Segen bewirkt, dass Leben weitergegeben und geachtet wird, dass es gedeihen kann, dass es gelingt. Ohne diese Segenskraft herrscht nach biblischer Überzeugung das Gegenteil, der Fluch. Deshalb ist kein gutes Leben möglich ohne Segen Gottes. Selbst in Armut und Not, ja selbst in der Nähe des Todes kann Segen erfahren werden, sei es durch ein direktes Handeln Gottes, sei es durch von Gott beauftragte und ermächtigte Menschen – sei es dadurch, dass der Mensch sich durch sein Verhalten entscheidet zwischen Segen und Fluch (5. Mose 30).

Gutes, gelingendes Leben sollen nach Gottes Willen alle Geschöpfe haben. Auf der ganzen Erde, nicht nur die Menschen des vom ihm erwählten Volkes Israel. Warum? Weil alle Völker der Erde ihre Existenz, ja selbst ihre Territorien dem Gott Israels verdanken, auch wenn er sich ein Volk gewissermaßen herausgreift und zu seinem „Eigentum“ erwählt (5. Mose 32,8). Diese universale Perspektive ist religionsgeschichtlich alles andere als selbstverständlich: Nach dem Zeugnis der Bibel ist der Gott Israels keine regionale Gottheit, deren Einflussbereich auf einen schmalen Landstrich im Orient begrenzt wäre. Er ist der Schöpfer der Welt und damit auch Herr über alle Geschöpfe und alle Nationen. Wohl hatte der Glaube an den Gott Israels ursprünglich lokale und familiäre Bezüge. Gott offenbarte sich in der Frühzeit einzelnen Personen wie Abraham, denen er Segen und Landbesitz verheißt. Er bindet seine Gegenwart am Ende einer langen Geschichte sogar an einen besonderen Ort: an den Tempel auf dem Zionsberg in Jerusalem. Hier werden Gottesdienste gefeiert und Opfer dargebracht, von hier aus fließen nach biblischer Vorstellung Ströme des Segens in das ganze Land Israel. Dieser Segen brachte das Land zum Blühen – solange jedenfalls, als Israel nach den Geboten Gottes lebte.

Ist der Glaube Israels elitär und rassistisch?

Bis heute werfen israelkritische Stimmen dem Judentum vor, eine elitäre Provinzreligion zu sein, die einen Gott verehrt, der rassistische Züge hat, der nur sein kleines Volk liebt und bevorzugt, während er in der übrigen Völkerwelt nur Schaden anrichtet und Unfrieden stiftet – auch im Kontext des Gaza-Krieges wird das kolportiert. Nun gibt es biblische Erzählungen, die eine solche Parteilichkeit des jüdischen Glaubens nahelegen; insbesondere im Kontext der Eroberung und Besiedlung des Landes Kanaan (Josua, Richter). Hier wird mit gnadenloser Härte der Bann an den Bewohnern der Stadt Jericho vollstreckt; alles Fremde, alles Nicht-Beschnittene und damit Unreine muss aus dem Land entfernt und ausgelöscht werden. Diese Texte spiegeln nach Erkenntnissen der Forschung das Ringen Israels um religiöse Identität inmitten einer heidnischen Umwelt, die aus biblischer Perspektive von „Götzendienst“ und Vielgötterei geprägt ist. Diese Texte bestimmen aber auch bis heute das Bewusstsein einer jüdischen Minderheit, für die der „Sauerteig des Nichtjüdischen“ bzw. „Gojischen“ (hebräisch für fremd, unrein) aus dem Land Israel entfernt werden muss, damit der Messias endlich erscheinen kann.

Der Gott Israels will Segen und Heil für die ganze Schöpfung. Und dieser Segen kommt nicht ohne Israel und auch nicht an ihm vorbei zu den Völkern.

Dr. Friedemann Fritsch
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Dreifacher Segen für alle Völker

Es gibt in der Bibel jedoch andere Stimmen, die mit gleichem Ernst und Gewicht die Botschaft verkünden: Der Gott Israels will Segen und Heil für die ganze Schöpfung. Und dieser Segen kommt nicht ohne Israel und auch nicht an ihm vorbei zu den Völkern. Vielmehr ist Israel in gewisser Weise das Nadelöhr, durch welches Gott in die Welt hineinwirkt. Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein. In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde, so lautet die große Verheißung für Abraham (1. Mose 12,3). Eine in ihrer Weite atemberaubende Zusage, die dann auch für Isaak, Jakob und Mose wiederholt und bestätigt wird (1. Mose 18,18; 22,18; 26,4; 28,14). Nicht nur Israel, sondern alle Länder, Völker und Nationen der Erde (hebräisch: Amim bzw. Gojim) sollen teilhaben an dieser göttlichen Kraft, die das Leben fördert. Konkret bedeutet das:

  • Segen der Fruchtbarkeit. Nicht nur Abraham wird zu einem „großen Volk“ werden. Alle Menschen dieser Erde sind in diesen Segen eingeschlossen; sie sollen und werden in Sippen oder Familien Geborgenheit finden, Kinder zeugen und Nachkommenschaft haben. Auch die muslimischen Völker, die sich über Ismael auf Abraham zurückführen (1. Mose 16,10), aber das Judentum ablehnen. In diesen Kontext gehört auch der sog. Schöpfungssegen, mit dem der Schöpfer die für das das Überleben wichtige Fruchtbarkeit allen seinen Geschöpfen, auch den Tieren, zusichert (1. Mose 1,22.28; 5,2; 9,1 und öfter).
  • Segen des Landes. Nicht nur Abraham/Israel sollen in Sicherheit und Frieden wohnen dürfen. Allen Völkern dieser Erde teilt Gott selbst ihre Länder zu – so jedenfalls bezeugt es 5. Mose 32,8 (auch Apostelgeschichte 17,26). Freilich kann Gott diese Völker mit harten Maßnahmen in ihre Schranken weisen, wenn sie sein erwähltes Volk bedrohen (5. Mose 32,35).
  • Der Segen Gottes ist in der Bibel unauflöslich mit Gerechtigkeit und Treue verbunden, ja er kann überhaupt nur dort wirken, wo diese Ordnung erkannt und gelebt wird (Psalm 85,10-14). Gott will Gerechtigkeit. Gott will Vertrauen. Beides ist Voraussetzung dafür, dass der Segen fließen kann (Amos 5,24, Jesaja 61,8f). Im Judentum gab es durch die Offenbarung der Thora eine klare Vorstellung von Gerechtigkeit, die das Volk Israel auch in kultureller Hinsicht einzigartig machte. In allen anderen Völkern und Kulturen gibt es zumindest eine Sehnsucht nach Gerechtigkeit und eine Ahnung davon (Römer 2,14-16).

Der Messias und die Völkerwelt

Das Verhältnis Israels zur Völkerwelt bleibt freilich ambivalent, denn es erfährt insbesondere die feindlichen Großmächte als Bedrohung seiner Existenz. Das gehört zur bleibenden Botschaft der Bibel: Der Gott Israels wird die Feinde seines Volkes zur Verantwortung ziehen, er wird Israel von Fremdherrschaft befreien und erlittenes Unrecht rächen (z. B. Joel 4,9ff). Und doch: Der Segen für alle Völker wird immer beherrschender. Einst wird Gott eine messianische Person berufen, die zunächst Israel aus der Zerstreuung zurückführen (Jesaja 44,28-45,3) und dann stellvertretend für Israel den verheißenen Segen in die Völkerwelt tragen wird: Ich habe dich geschaffen und bestimmt zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden (Jesaja 42,6), dass du seist mein Heil bis an die Enden der Erde (Jesaja 49,6). Jetzt geht es beim Völkersegen nicht mehr nur um die irdische Existenz, sondern um „Heil und Schalom im umfassenden Sinne“ (Gerhard von Rad).

Gott will die Völkerwelt unter seiner Herrschaft versöhnen (Jesaja 45,22-24; 60,3 vgl. Offb 21,24). Unrecht und Unterdrückung, Krieg und Gewalt sollen im kommenden Gericht endgültig überwunden werden, sodass die vom Bösen befreiten Nationen sich zu dem Gott Israels bekehren (Jesaja 2,2-4), seine Ordnungen anerkennen und ihn anbeten (Zefanja 3,8f, Psalm 117). Nach Jesaja 56,4-8 wird die Befolgung der Gebote zur einzigen Voraussetzung für die Zugehörigkeit zum Volk Gottes, auch für Ausländer. In Psalm 47,10 werden die Fürsten der Völker sogar zu Abrahams Volk gezählt. Durch ihre Hinwendung zu dem einen und wahren Gott werden die Völker in die endzeitliche Friedensordnung einbezogen (Micha 5,3f), ja zum endzeitlichen Mahl auf dem Zion eingeladen werden (Jesaja 25,6-8). Sie werden an der Seite Israels den Segen genießen: leibliche Fülle und die Überwindung des Todes.

In Psalm 47,10 werden die Fürsten der Völker sogar zu Abrahams Volk gezählt.

Dr. Friedemann Fritsch

In Christus – aber nicht nur für Christen

Christen glauben und bekennen: Jesus Christus ist die letztgültige Erfüllung der Verheißung an Abraham. Er ist Gottes Gerechtigkeit und Treue in Person (Römer 3), die Segensgabe Gottes an seine geliebte Welt (Johannes 3,16). Er ist das Licht zur Erleuchtung der Heiden (Lukas 2,32), die Versöhnung der Sünden nicht nur für Israel, sondern für alle Völker (1. Johannes 2,2). Für Paulus ist der Abraham verheißene Segen dort wirksam, wo Menschen an Christus glauben (Galater 3,6-9). Die Fülle des Segens ist die Gotteskindschaft, der Friede mit Gott (Römer 5,1), der den endzeitlichen Völkerfrieden vorwegnimmt.

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Segen für die Welt – diese Verheißung bleibt auch dort wirksam, wo Menschen nicht zum Glauben an Jesus finden, sie prägt das Volk Israel und seine einzigartige Kultur, sie strahlt seit Jahrhunderten aus auf die übrige Völkerwelt. Ich sehe in diesem Segen ein Angeld und ein Zeichen der Menschenfreundlichkeit Gottes, wenn auch immer bedroht und zerstört vom Fluch der Sünde.

Jesus Christus hat diesem Fluch die Macht genommen.

Dr. Friedemann Fritsch ist pfälzischer Pfarrer und Studienleiter für Systematische Theologie am Albrecht-Bengel-Haus in Tübingen.



Dieser Artikel erschien zuerst in der Zeitschrift „Theologische Orientierung“ (Ausgabe 215 „Christentum tut gut“). Die Veröffentlichung auf Jesus.de erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Albrecht-Bengel-Haus e. V.

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9 Kommentare

  1. Juden behaupten, Jesus Christus ist nicht auferstanden, sondern der Leichnam wurde aus dem Grab gestohlen (Matthäus 28, 11 ff.). Jesus Christus sagt deutlich, wer tut, was Gott will, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter (Markus 3, 35; Matthäus 12,50). Und in Matthäus 25, 40 sagt Jesus Christus weiter, „was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“.

    • Juden behaupten so was in der Regel gar nicht, weil Jesus für sie ohne Belang ist. Warum sollten die sich also mit seiner Beerdigung auseinander setzen?

      Aber aus christlicher Sicht ein bisschen gegen Juden hetzen hat ja Jahrhunderte Tradition. Lief nur für die Juden nicht immer gut.

  2. Bei dem Artikel kann ich nur sagen: Ja was denn nun?

    Sind die Juden nun der Segen oder ist das alles durch Jesus aufgehoben?

    Kommt irgendwann der jüdische Messias oder ist es Jesus? Aus dem Text wird ja -überraschend für einen christlichen Text- klar, dass Jesus die Voraussetzungen nicht erfüllt hat. Wobei am Ende steht es wieder anders. Etwas unlogisch.

    Und nein, nicht die Befolgung der Gebote macht alle Menschen zu Juden. Denn Nichtjuden müssen die 613 Weisungen gar nicht halten, sollen das sogar gar nicht tun. Nichtjuden sollen die 7 noachidischen Weisungen halten. Dann sind sie aber auch noch keine Juden sondern gerecht vor Gott. Mehr kann ein gläubiger Jude vor Gott auch nicht erreichen, sein Weg ist nur deutlich schwerer.

    • Die ganz kurze Geschichte der Juden und Christen

      Nein Chey: Die Befolgung der Gebote macht nicht alle Menschen zu Juden. Aber die Befolgung der 10 (wichtigsten) Gebote vom Sinai ist wie ein Geländer an der Treppe, die jede/r in seinem Leben beschreiten könnte. Ein Frankfurter Rabbiner sagte in seiner Predigt, die ich hier während der Pandemie im Netz verfolgt habe: Die 10 Gebote waren damals bekannt, auch in den Ethien um die Israeliten herum, aber nur von den Israeliten sagte Gott, die Israelisten hätten diese Gebote wirklich für relevant gehalten. Dies kann man nicht für alle Geschichtabschnitte des Judentum so postulieren, aber in der Gesamtschau würde es stimmig sein. Im frühen Judentum waren Sklaven nicht erlaubt, entweder durften Fremde durch Beschneidung Juden werden oder musste freigelassen werden. Zum jüdischen Versöhnungsfest sollte jeder jüdische Mensch auch jedem anderen Juden seine materiellen Schulden vergeben. Im Idealfall sollte dann alles auf Null gestellt werden und alle Schulden wurden durchgestrichen.

      Die 613 Gebote sind weitgehend dem Ritus geschuldet, sie waren noch in der Zeit der Wüstenwanderung relevant und nützlich, blieben dann aber später eine immer auch nicht mehr ganz nachvollziehbare Tradition. Ein lebendiger Glaube an Gott veräußerlichte zusehens. Jesus selbst, auch als gläubiger Jude, hat daher seine ganze Lehre verkürzt in einen Kern, der dieser Veräußerlichung des Ritus ernstnimmt: „Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten, wie dich selbst“. Er sagte, dies sei die Zusammenfassung des gesamten Gesetzes. Es geht um die wirkliche Liebe zu Gott und die Ernsthaftigkeit der eigenen religiösen Praxis. Einer meiner Pfarrer, vielleicht in dieser Form (bewusst) etwas sehr zugespitzt, meinte deutlich, der christliche Glaube sei ein „Reformiertes Judentum“. Wobei in der Urgemeinde das Nebeneinander von Heidenchristen (ohne Speisevorschriften) und Judenchristen (mit Speisevorschriften) eine heute kaum noch mögliche gelebte Toleranz erlaubte, die nur der Freiheit des Gewissens folgte.

      Was wir unseren jüdischen Mitbürgern schulden, ist die Erinnerung an den Versuch des Nationalsozialismus in unserem Land, Gottes Lieblinge ganz auszulöschen. Wir schulden ihnen auch die Erkenntnis, dass jüdische Menschen einen eigenständigen Heilsweg haben. Nimmt man das Alte Testament ( das Erste Testament) und das Neue Testament (das zweite Testament) in seiner Zusammenschau, dann ist vorallem das Judentum ein phantastisches Zeugnis für Gott, der emanzipatorisch handelt (Befreiung aus dem ägyptischen Frondienst), aber Juden wurden auch in alle Welt zerstreut und sind wieder nachhause in Israel zurück gekehrt. Eines stimmt nämlich definitiv nicht: Nicht alle jüdische Menschen wurden in alle Welt verstreut, viele bleiben im Lande, nach außen hin nicht unterscheidbar mit dem Arabern und haben daher schon über 3.000 Jahre die Heimat dort. Aber es ist selbstverständlich, daß die 10 Gebote und die Bergpredigt gültig sind. Wenn rechtsradikale und fundamentalistische Siedler den palästinensischen Bauern ihre Felder wegnehmen, ihre Besitztümer stehlen, sie mit Gewalt bedrohen, ist dies zutiefst unjüdisch, unchristlich und verstößt selbstredend gegen die heutigen Gesetze Israels. Niemand muss die rechtsradikale israelische Regerung für eine gute Einrichtung halten

      Es kommt im übrigen der Messias, der immer auch der jüdische Messias ist und zugleich Jesus als der Christus. Aber er (oder sie) kommen wie mit den Wolken, die langsam ziehen, als die wundersame stetige Entwicklung, wenn die Schwerter zu Pflugscharen werden, die Menschen den Krieg ächten und auf Gott hören. Dies wird nicht das Ende des Universums sein, auch nicht jenes der irdischen Menschheit, aber eine der Phasen. Das Universum, heute unisono von den Kosmologen als flach angesehen und sich ewig ausdehnend, wird in seiner jetziger Form noch in einer Zahl von Jahren mit 20 Nullen hinter dem Komma älter, bis die letzten Fixsterne erlöschen. Danach kommt ein Neuer Himmel, eine Neue Erde, also ein ganz neuer Kosmos, das gewesene und zukünftige Paradies. Insofern ist unser Glaube evolutionär, oder der darf es auch sein. Doch wenn jeder individuell stirbt, ist der Gang in das Neue Leben Gottes so kurz wie eine Tür in einen Nachbarraum.

      • Das nag christlich sein, was du da schreibst. Und dem Christentum wohnt(e) auch immer mindestens eine Spur Antijudaismus bei. So auch die Aussage, daß Christentum sei reformierten Judentum. Dem widerspreche ich zutiefst.
        Das Christentum ist kein Judentum, weder reformiert noch das wirkliche noch das neue, wie immer wieder Christen träumen, das Judentum von der Erde zu tilgen. Früher mit Gewalt, heute mir schön klingenden Theologie und Mission
        Das Judentum überlebt all das seit 2000 Jahren. Es wird auch diese neuen christlichen Strömungen überleben.

        Ich glaube übrigens nicht, dass der Rabbiner diese Aussage gemacht hat, die du schilderst. Sie wäre vollkommen unjüdisch. Nach jüdischen Glaube gelten die 10 Gebote nicht für Nichtjuden sondern nur die 7 noachidischen Weisungen. Ein Rabbiner hätte da unterschieden.

      • > Die 613 Gebote sind weitgehend dem Ritus geschuldet, sie waren noch in der Zeit der Wüstenwanderung relevant und nützlich, blieben dann aber später eine immer auch nicht mehr ganz nachvollziehbare Tradition

        Das ist übrigens falsch:
        Die Ge- und Verbote nach Maimonides – talmud.de https://share.google/Zff6EdPqMP1eQAYRj

        Aber dieser Irrtum wird im Christentum gern am Leben gehalten. Schließlich gehören Falschaussagen über das Judentum seit Jahrhunderten m Christentum dazu. Hätte ich nur nicht auch in dieser Form von dir erwartet. Nun gut …

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