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„Soldat Gottes“: Vor 100 Jahren starb Heilsarmee-Gründer William Booth

Eigentlich wollte er „nur“ das Evangelium predigen. Doch als William Booth merkte, dass die Menschen mehr brauchten als Worte, wurde er zum einem „Soldaten Gottes“, der für die Not und das Heil der Leute kämpfte. Am 20. August vor 100 Jahren starb der Gründer der Heilsarmee.

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William Booth wurde am 10. April 1829 in Nottingham in Mittelengland geboren. Seine Familie war arm und sein Vater starb früh, sodass Booth bereits als Teenager eine Ausbildung zum Pfandleiher machte. Nach der Lehre war zunächst arbeitslos, zog dann aber nach London, wo er eine Stelle in einem Pfandhaus bekam. In seiner knappen Freizeit predigte Booth. Bereits mit 15 Jahren hatte er für sich entschieden: „Gott soll alles von mir haben!“. In der Gemeinde und Lehre der Methodisten fand er eine geistliche Heimat.

1855 heiratete er die gebildete Catherine Mumford, die ihn dazu bewog, eine Predigerausbildung zu beginnen. Drei Jahre später wurde er als Methodistenpastor ordiniert, was ihm eine sichere Stelle als Prediger und Evangelist ermöglichte. Die ungeliebte Arbeit im Pfandhaus gab er auf.

Gründung der Heilsarmee

In seiner Kindheit hatte Booth selbst große Armut erlebt, und so schlug sein Herz als Prediger vor allem für die Armen und Leidenden. Als er sowohl in Nottingham als auch in London bemerkte, dass die bürgerlichen Gemeinden seine Leidenschaft nicht teilten, trennte er sich 1861 von seiner Methodistengemeinde. Er und seine Frau arbeiteten von nun an als freie Evangelisten.

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1865 traten sie der „Ostlondoner Erweckungsgesellschaft“ bei, die kurze Zeit später in „Christliche Mission“ umbenannt wurde. Aus ihr wurde unter Booths Leitung 1878 die Heilsarmee, die sich dem Kampf gegen Not und Elend und für das Heil der Menschen verpflichtete. Aus Mitgliedern, Missionsleitern und Generalsuperintendanten wurden Soldaten, Offiziere und Generäle. In den darauffolgenden Jahren breitete sich die Heilsarmee in der ganzen Welt aus.

Vom Evangelisten zum Reformer

Die Heilsarmee ist heute vor allem für ihre Wohltätigkeit und Sozialarbeit bekannt. Dabei war dies gar nicht Booths ursprüngliches Ziel gewesen, da er davon ausgegangen war, dass Armut und Leid automatisch aufhören würden, wenn sich alle Menschen bekehrten. Doch bald erkannte Booth: „Einem hungrigen Magen brauche ich keine Predigt zu halten!“

So begann er, sich auch um die körperlichen und seelischen Nöte der Menschen zu kümmern. Dabei war er nicht nur bei Einzelnen erfolgreich. 1885 brachte die Heilsarmee das Parlament in London dazu, ein Gesetz zum Schutz von minderjährigen Prostituierten durchzusetzen. Zudem erreichte Booth das Verbot von Phosphorstreichhölzern. Deren Herstellung war für die Arbeiter lebensgefährlich.

Booth war neben seiner praktischen Arbeit auch ein brillanter Analyst und Denker. 1890 veröffentlichte er das Buch „In Darkest England and the Way Out“ („In dunkelstem England und der Weg hinaus“). Darin enthalten war eine Armutsanalyse mit hochmodernem Sozialplan. Booth zählte hier nicht nur die sozialen Missstände auf, sondern beschrieb Ideen, wie den Schwachen und Armen geholfen werden konnte. Seine Methoden, um anderen zu helfen, waren vielfältig. 1904 legte er sich eines der ersten Automobile zu, um von Dorf zu Dorf fahren zu können.

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Booths Motivation: Das Evangelium

Für ihn gab es vor allem zwei Leitfragen: „Ist es biblisch? Funktioniert es?“ Die Verkündigung des Evangeliums blieb stets seine Antriebskraft. „Solange es noch eine Seele gibt, in der das Licht Gottes nicht scheint, will ich kämpfen“, war Booths Lebensmotto.

Für seine Errungenschaften wurde Booth 1905 zum Ehrenbürger Londons und Nottinghams ernannt. Zwei Jahre später erhielt er den Ehrendoktortitel der Universität in Oxford. Am 20. August 1912 starb er. Zu seiner Trauerfeier kamen 30 000 Menschen.

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Heute arbeitet die Heilsarmee in 124 Ländern. Sie betreibt Krankenhäuser, Obdachlosenheime und ist in Schulen sowie im Katastrophendienst aktiv. Weltweit hat die Heilsarmee drei Millionen Mitgliedern, die in 15.765 Korps (Gemeinden) vereint sind.

Weitere Informationen zur Heilsarmee finden Sie hier.

 

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