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«Arabische Propaganda»: Israel empört über Kritik der Nahost-Synode

Die israelische Regierung hat empört auf Kritik der Nahost-Synode im Vatikan an ihrem Umgang mit den Palästinensern reagiert.

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 Die Synode sei «Geisel einer anti-israelischen Mehrheit» gewesen, betonte der stellvertretende Außenminister Danny Ayalon der Online-Ausgabe der römischen Tageszeitung «La Repubblica» vom Montag zufolge. Kirchenvertreter aus der Region hätten die Versammlung für «politische Attacken» in Form einer «arabischen Propaganda» genutzt.

 Ayalon forderte den Vatikan auf, sich von den bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Synode geäußerten Positionen zu distanzieren, da diese die Juden und den Staat Israel diffamierten. Andernfalls werfe dies einen Schatten über die Beziehungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl.

 Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Yigal Palmor, wies ausdrücklich die bei der Vorstellung des Abschlussdokuments der Synode geäußerte Kritik zurück, nach der Israel die Besetzung von Palästinensergebieten mit dem Argument rechtfertige, die Juden seien das von Gott auserwählte Volk. «Israelische Regierungen haben sich nie der Bibel bedient», um die Kontrolle über bestimmte Gebiete zu erklären, betonte der Außenamtssprecher.

 Vatikansprecher Federico Lombardi bemühte sich unter Hinweis auf das offizielle Abschlussdokument der Synode, den Konflikt abzufedern. Dieses bekräftige die vatikanische Forderung nach einer Zwei-Staaten-Lösung. Ferner erkenne es Leiden und Rechte beider Völker an. Auffassungen einzelner Synoden-Teilnehmer seien legitim, dürften jedoch nicht als offizielle Vatikan-Position verstanden werden.

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 In einer am Samstag vorgestellten Botschaft zum Abschluss der zweiwöchigen Nahost-Synode hatten die Teilnehmer sich besorgt über die Lage der Palästinenser geäußert. Diese litten unter den Folgen der Besetzung ihrer Gebiete, mangelnder Bewegungsfreiheit, dem Sicherheitswall, Militärbarrieren, dem Abriss ihrer Häuser sowie der Störung des Wirtschaftslebens. Die Synodenväter wiesen ferner auf die Lage von politischen Gefangenen und Tausenden Flüchtlingen hin.

 Angesichts des Ausbaus jüdischer Siedlungen in Palästinensergebieten warnten die Synodenteilnehmer darin ferner vor «einseitigen Maßnahmen», die den demographischen Charakter und das Statut von Jerusalem als heiligem Ort aller drei großen monotheistischen Religionen beeinträchtigen. Einzig ein «gerechter und definitiver Frieden» könne das Wohlergehen aller Volksgruppen der Region garantieren.

(Quelle: epd)

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