Die Grünen wollen bei ihrem Widerstand gegen längere Laufzeiten für Atomkraftwerke auch mit den Kirchen
zusammenarbeiten.
«Wir lassen es uns nicht gefallen, dass einige den Atomkonsens, der einen gesellschaftlichen Graben geschlossen hat, aufkündigen», sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Renate Künast, der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post» (Samstagsausgabe). «Ich scheue auch nicht davor zurück, die guten Kontakte der Grünen zur evangelischen und zur katholischen Kirche zu nutzen und gemeinsam gegen diese Politik der Christdemokraten zu streiten.»
Künast bekräftigte, ihre Partei wolle den Anti-Atom-Protest auch auf die Straße tragen. Die Aussicht, dass Union und FDP die Atommeiler länger am Netz lassen wollten, erhöhe die Bereitschaft zu Demonstrationen. Die Grünen wollten den Energiekonzernen zudem zeigen, «dass sie mit Laufzeitverlängerungen Kunden verlieren».
Mit Blick auf das umstrittene Atommülllager Gorleben kündigte Künast die Unterstützung von Klagen an. Falls die neue Bundesregierung bei der Suche nach einem Endlager für Atommüll kein offenes Verfahren zulasse, wollten die Grünen einen Rechtsfonds gründen: «Mit dem Geld sollen sich die Menschen in Gorleben bei Gericht gegen die Willkür wehren können.»
(Quelle: epd)