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„Atomwaffen ächten“: EKD-Ratsvorsitzender reist nach Hiroshima und Nagasaki

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, will Anfang August in Hiroshima und Nagasaki an die Opfer der Atombombenabwürfe vor 70 Jahren erinnern und sich für die weltweite Ächtung von Atomwaffen einsetzen.

Bedford-Strohm reise in einer Delegation des Ökumenischen Rates der Kirchen mit Bischöfen aus sieben Staaten nach Japan, die selbst Atomwaffen hätten oder darauf zählten, dass andere Länder diese zu ihrem Schutz einsetzten, teilte die EKD am Dienstag in Hannover mit.

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Vor 70 Jahren, am 6. und am 9. August 1945, hatte der damalige US-Präsident Harry Truman Atombomben über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki abwerfen lassen. Es war der erste Einsatz dieser Massenvernichtungswaffe in einem Krieg. Sofort und an den Folgen starben Zehntausende Menschen.

Zentrales Ziel der Reise ist es nach Angaben der EKD, die „geistlich und ethisch begründete Kritik an der Nutzung von Atomwaffen auf die Tagesordnung zu bringen“. Auch 70 Jahre später sei es noch nicht gelungen, „bei der Ächtung dieser Waffen entscheidend voranzukommen“, sagte Bedford-Strohm.

Der Ökumenische Rat der Kirchen in Genf kündigte an, dass sich die Bischöfe nach der Japan-Reise mit ihren Regierungen treffen und „konstruktiven Druck“ auf sie ausüben sollen. Das gelte nicht nur für Länder wie die USA und Pakistan, die selbst Atomwaffen besitzen. Das gelte auch für Nato-Staaten wie Deutschland, Niederlande und Norwegen, die sich auf den Schutz durch die Atomwaffen der USA verlassen. Diese Haltung erinnere an den Kalten Krieg, schreibt der ÖRK. Dabei gehe es auch um die Frage, warum Nuklearwaffen noch legal seien, während „alle anderen Massenvernichtungswaffen verboten sind“.

Zusammen mit Bedford nehmen Bischöfe und andere Kirchenrepräsentanten aus den USA, Südkorea, Japan, Norwegen, den Niederlanden und Pakistan an der Reise vom 5. bis zum 10. August teil. Delegationsleiterin ist Mary Ann Swenson, Bischöfin der Vereinigten Methodistische Kirche der USA und stellvertretende Vorsitzende des Zentralausschusses des Weltkirchenrates. Die Reise ist Teil des „Pilgerwegs für Gerechtigkeit und Frieden“, den die internationale Ökumeneorganisation Ende 2013 gestartet hat.

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Der Weltkirchenrat setze sich seit 1954 nach eigenen Angaben für die Kontrolle von Nuklearwaffen ein. Auch zum 70. Jahrestag des Atombombenabwurfs bleibe das Thema aktuell, argumentiert der Ökumene-Dachverband und verweist auf die „Atomwaffenrhetorik“ in der Ukraine-Krise und darauf, dass eine Rüstungskontrollkonferenz der Vereinten Nationen am „starken Widerstand von Atomwaffenstaaten“ gescheitert sei.

Quelleepd

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