- Werbung -

«Baba kommt»: Bethlehem putzt sich für Papst-Besuch raus

Bethlehem putzt sich heraus. Plakate kündigen den Papstbesuch an, Falafel-Verkäufer streichen die Türen ihrer Läden an, der Straßenbelag wird ausgebessert. «Baba kommt, » sagt ein Palästinenser, «und mit ihm strömen auch die Touristen in die Geburtsstadt von Jesus.»Der Besuch werde der Wirtschaft einen Anstoß geben, hofft dennauch Achmed, der die Fremden in der Stadt herumführt. Die Christen in Bethlehem freuen sich auf das große Fest, das ihnen am Tag des Besuchs bevorsteht. «Wir haben hier eine spirituelle Verbindung zu den Heiligen Stätten», sagt Wadi Abu Nasar. Er betreut während des Papstbesuchs die Medienarbeit auf der israelischen Seite und ist Sprecher des Lateinischen Patriarchen in Jerusalem: «Deshalb müssen wir die Spuren von Jesus im Heiligen Land bezeugen.»Auf seiner Nahost-Reise verfolge der Papst drei Ziele, meint Abu Nasar. Er wolle die örtlichen christlichen Gemeinden besuchen. Auf dem Programm stehen außerdem ökumenische Begegnungen mit Patriarchen und Bischöfen anderer Kirchen. Zudem suche der Papst den Dialog mit Vertretern des Judentums und des Islam. Es werde vor allem eine religiöse Reise, heißt es in Kirchenkreisen. Der Heilige Vater komme als Oberhaupt der katholischen Kirche und nicht als Oberhaupt des Vatikanstaates.Die Pilgerreise soll den arabischen Christen Zuversicht in einer schwierigen Zeit geben, sagt Fouad Twal, der Lateinische Patriarch von Jerusalem: Der Papst komme ins Heilige Land, «um uns zu ermutigen, unserer Mission und unserem Glauben treu zu bleiben». Der Besuch werde auch der Pilgerindustrie einen Auftrieb geben. Selbst wenn der Papst den Nahen Osten vor allem als Pilger besuche, solle man sich nichts vormachen: «Es gibt eine hundertprozentige politische Dimension», sagt Twal. Wenige Tage vor dem Abflug in den Nahen Osten hat Benedikt XVI. den Generalsekretär der Arabischen Liga, Amir Moussa, in Audienz empfangen.Die Palästinenser erwarten vom Papst denn auch politische Botschaften. So soll er zum Beispiel im Flüchtlingslager Aida sprechen: Dieses symbolisiere «das Recht auf Rückkehr (der Palästinenser) und beinhaltet eine Botschaft des Friedens, der Brüderlichkeit und der Gerechtigkeit,» sagte Twal kürzlich. Benedikt XVI. solle von Bethlehem aus die Welt auf das Schicksal der Palästinenser aufmerksam machen, meint auch ein Geschäftsmann im Zentrum der Stadt: «Wir sind von der Mauer eingeschlossen und von Israel umzingelt.» Was den Tatsachen nicht ganz entspricht: Denn nur wo Bethlehem an israelisches Gebiet grenzt, steht ein Sicherheitszaun.Eine Betonmauer gibt es dort, wo die Grenze parallel zur Straße verläuft. Laut israelischen Sicherheitskräften sollen damit Schüsse auf passierende Fahrzeuge verhindert werden. Palästinenser müssen für die Ausreise israelische Bewilligungen vorweisen und dabei rigorose Kontrollen durch israelische Soldaten über sich ergehen lassen. Zum Papstbesuch will Israel allerdings Reisebeschränkungen für Christen aufheben. Aus dem Gazastreifen sollen rund 100 Katholiken nach Bethlehem reisen dürfen, um an der päpstlichen Messe teilzunehmen.Insgesamt wird der Papst drei Messen lesen. In Jerusalem werden rund 5.000 Gläubige erwartet, in Nazareth zwischen 40.000 und 50.000. Aber nicht alle freuen sich auf den Besuch aus dem Vatikan.«Wir müssen unsere Geschäfte am Tag des Besuchs schließen», klagt etwa Salem Giacman, einer der großen Souvenirverkäufer von Bethlehem. Am Manger-Platz unweit der Geburtskirche führt er einen geräumigen Laden mit Marienbildern, Kreuzen und Krippen. Ungehalten ist Giacman darüber, dass der Papst im Flüchtlingslager zu den Muslimen, die sich Christen aus Bethlehem gegenüber oft schlecht benehmen würden, sprechen wolle. Vertreter der Christen in Bethlehem klagen über feindselige Akte und Einschüchterungen durch die Muslime. Auch von willkürlichen Beschlagnahmungen von Land durch einflussreiche Muslime wird immer wieder berichtet.Die Zahl der Christen in Bethlehem hat denn auch stark abgenommen. Machten die Christen in den 1940er Jahren noch 80 Prozent der Bevölkerung aus, stellen sie heute weniger als 20 Prozent der etwa 28.000 Einwohner. Hunderte emigrieren jedes Jahr ins Ausland.

- Werbung -

Bethlehem putzt sich heraus. Plakate kündigen den Papstbesuch an, Falafel-Verkäufer streichen die Türen ihrer Läden an, der Straßenbelag wird ausgebessert. «Baba kommt, » sagt ein Palästinenser, «und mit ihm strömen auch die Touristen in die Geburtsstadt von Jesus.»

Der Besuch werde der Wirtschaft einen Anstoß geben, hofft dennauch Achmed, der die Fremden in der Stadt herumführt. Die Christen in Bethlehem freuen sich auf das große Fest, das ihnen am Tag des Besuchs bevorsteht. «Wir haben hier eine spirituelle Verbindung zu den Heiligen Stätten», sagt Wadi Abu Nasar. Er betreut während des Papstbesuchs die Medienarbeit auf der israelischen Seite und ist Sprecher des Lateinischen Patriarchen in Jerusalem: «Deshalb müssen wir die Spuren von Jesus im Heiligen Land bezeugen.»

Auf seiner Nahost-Reise verfolge der Papst drei Ziele, meint Abu Nasar. Er wolle die örtlichen christlichen Gemeinden besuchen. Auf dem Programm stehen außerdem ökumenische Begegnungen mit Patriarchen und Bischöfen anderer Kirchen. Zudem suche der Papst den Dialog mit Vertretern des Judentums und des Islam. Es werde vor allem eine religiöse Reise, heißt es in Kirchenkreisen. Der Heilige Vater komme als Oberhaupt der katholischen Kirche und nicht als Oberhaupt des Vatikanstaates.

Die Pilgerreise soll den arabischen Christen Zuversicht in einer schwierigen Zeit geben, sagt Fouad Twal, der Lateinische Patriarch von Jerusalem: Der Papst komme ins Heilige Land, «um uns zu ermutigen, unserer Mission und unserem Glauben treu zu bleiben». Der Besuch werde auch der Pilgerindustrie einen Auftrieb geben. Selbst wenn der Papst den Nahen Osten vor allem als Pilger besuche, solle man sich nichts vormachen: «Es gibt eine hundertprozentige politische Dimension», sagt Twal. Wenige Tage vor dem Abflug in den Nahen Osten hat Benedikt XVI. den Generalsekretär der Arabischen Liga, Amir Moussa, in Audienz empfangen.

- Werbung -

Die Palästinenser erwarten vom Papst denn auch politische Botschaften. So soll er zum Beispiel im Flüchtlingslager Aida sprechen: Dieses symbolisiere «das Recht auf Rückkehr (der Palästinenser) und beinhaltet eine Botschaft des Friedens, der Brüderlichkeit und der Gerechtigkeit,» sagte Twal kürzlich. Benedikt XVI. solle von Bethlehem aus die Welt auf das Schicksal der Palästinenser aufmerksam machen, meint auch ein Geschäftsmann im Zentrum der Stadt: «Wir sind von der Mauer eingeschlossen und von Israel umzingelt.» Was den Tatsachen nicht ganz entspricht: Denn nur wo Bethlehem an israelisches Gebiet grenzt, steht ein Sicherheitszaun.

Eine Betonmauer gibt es dort, wo die Grenze parallel zur Straße verläuft. Laut israelischen Sicherheitskräften sollen damit Schüsse auf passierende Fahrzeuge verhindert werden. Palästinenser müssen für die Ausreise israelische Bewilligungen vorweisen und dabei rigorose Kontrollen durch israelische Soldaten über sich ergehen lassen. Zum Papstbesuch will Israel allerdings Reisebeschränkungen für Christen aufheben. Aus dem Gazastreifen sollen rund 100 Katholiken nach Bethlehem reisen dürfen, um an der päpstlichen Messe teilzunehmen.

Insgesamt wird der Papst drei Messen lesen. In Jerusalem werden rund 5.000 Gläubige erwartet, in Nazareth zwischen 40.000 und 50.000. Aber nicht alle freuen sich auf den Besuch aus dem Vatikan.

«Wir müssen unsere Geschäfte am Tag des Besuchs schließen», klagt etwa Salem Giacman, einer der großen Souvenirverkäufer von Bethlehem. Am Manger-Platz unweit der Geburtskirche führt er einen geräumigen Laden mit Marienbildern, Kreuzen und Krippen. Ungehalten ist Giacman darüber, dass der Papst im Flüchtlingslager zu den Muslimen, die sich Christen aus Bethlehem gegenüber oft schlecht benehmen würden, sprechen wolle. Vertreter der Christen in Bethlehem klagen über feindselige Akte und Einschüchterungen durch die Muslime. Auch von willkürlichen Beschlagnahmungen von Land durch einflussreiche Muslime wird immer wieder berichtet.

- Werbung -

Die Zahl der Christen in Bethlehem hat denn auch stark abgenommen. Machten die Christen in den 1940er Jahren noch 80 Prozent der Bevölkerung aus, stellen sie heute weniger als 20 Prozent der etwa 28.000 Einwohner. Hunderte emigrieren jedes Jahr ins Ausland.

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht