- Werbung -

Belgien: Vorstoß zur strengen Trennung von Staat und Kirche

In Belgien gibt es einen Vorstoß mehrerer Parteien, der auf eine strenge Trennung von Staat und Kirche zielt.

- Werbung -

Ein entsprechender Gesetzesentwurf wird am Donnerstag im zuständigen Ausschuss des belgischen Senats, der zweiten Parlamentskammer, erörtert, wie die Tageszeitung «De Standaard» (Mittwochsausgabe) berichtet. Darin wird unter anderem vorgeschlagen, dass keine Kruzifixe und Marienbilder auf öffentlich zugänglichen Liegenschaften zulässig sein sollen. Allen öffentlich Bediensteten soll das Tragen des Kopftuches und anderer religiöser Abzeichen strikt untersagt werden.

Unterstützt wird die Gesetzesinitiative von den Liberalen im Landesteil Flandern sowie den französischsprachigen Sozialisten, Liberalen und Grünen. Skeptisch äußerten sich die flämischen Christdemokraten und Sozialisten. Auch beim Staatsrat, der alle Gesetzesvorhaben begutachtet, gab es Kritik. Einige Regelungen hätten eine Einschränkung der Meinungs-, Glaubens- und Gewissensfreiheit zur Folge, wird kritisiert.

Der Entwurf sieht etwa vor, dass der Apostolische Nuntius, der päpstliche Botschafter, nicht länger bei offiziellen Anlässen das gesamte diplomatische Corps vertritt. Diese protokollarische Aufgabe soll der jeweils dienstälteste Botschafter übernehmen. Abschaffen wollen die Initiatoren auch das traditionelle «Te Deum» (Großer Gott, wir loben Dich), das zum belgischen Nationalfeiertag (21. Juli) in der Brüsseler Kathedrale gefeiert wird.

Auf öffentlichen Friedhöfen soll es den Plänen zufolge am Eingang und auf zentralen Plätzen keine Kreuze mehr geben, auf den einzelnen Gräbern soll religiöse Symbole weiter erlaubt sein. Allen Mitarbeitern im öffentlichen Dienst soll das Tragen des Kopftuches oder anderer religiöser und weltanschaulicher Symbole untersagt werden. Dieses Verbot soll sich nicht nur auf Beamte mit Publikumskontakt erstrecken, sondern beispielsweise auch auf Beisitzer in Wahlvorständen.

- Werbung -

Bisher ist das Verhältnis von Staat und Kirche im überwiegend katholischen Belgien nicht durch strikte Trennung, sondern durch Unabhängigkeit voneinander geprägt. Für die anerkannten Religionsgemeinschaften werden die Gehälter und Pensionen von Geistlichen aus dem Staatshaushalt getragen.

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht