Im Kampf gegen Homosexuellenfeindlichkeit haben sich am Mittwoch 24 Organisationen aus Gesellschaft, Kultur, Politik, Sport und Wirtschaft zu einem «Berliner Bündnis gegen Homophobie» zusammengeschlossen.
Ziel sei, in der Stadt ein Klima zu schaffen, in dem niemand ausgegrenzt wird, weil er anders ist, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bei der Gründungsveranstaltung im Roten Rathaus. Es gehe darum, ein klares Zeichen gegen Homosexuellenfeindlichkeit, Diskriminierung und Gewalt zu setzen.
Anlass für die vom Lesben- und Schwulenverband (LSVD) initiierte Gründung ist die Häufung schwulenfeindlicher Übergriffe im vergangenen Jahr. Alarmierend findet der Verband auch den steigenden Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die gewaltsam gegen Schwule und Lesben vorgehen. Dem Bündnis gehören gesellschaftliche Akteure wie die Berliner Polizei, die Deutsche Bank, der Berliner Fußball-Verband, Bundesligist Hertha BSC, der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, die Deutsche Oper Berlin und der Softwarekonzern SAP an.
Als einzige Migrantenorganisationen sind bisher der türkische Fußballverein Türkiyemspor und der Verein Iranischer Flüchtlinge, als einzige Religionsgemeinschaft die Jüdische Gemeinde Berlins vertreten. Als Unterstützer angefragt wurden vom LSVD rund 90 Organisationen, Verbände und Unternehmen. Eine Absage bekam der Verband von der katholischen Kirche, gar keine Reaktion gab es von der Türkischen Gemeinde Deutschland und dem Türkischen Bund Berlin-Brandenburg. Die evangelische Landeskirche nimmt in dem Bündnis vorerst nur einen Gaststatus ein.
(Quelle: epd)