Das in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Lutherische Verlagshaus (LVH) in Hannover verliert seinen Geschäftsführer. Christof Vetter legt das Amt zum 4. Oktober nieder.
Das hat er der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, dem alleinigen Gesellschafter des LVH, mitgeteilt. Vetter möchte nach eigenen Angaben den Weg frei machen für die anstehenden Verhandlungen um die Zukunft des Verlags. Dieser hatte zuletzt ein jährliches Defizit von 300.000 bis 400.000 Euro zu verkraften. Die Landeskirche hatte im Juni mitgeteilt, dass zum Jahresende die Geschäftsbereiche Buchverlag, Marketing/Service und der Online-Buchhandel schließen müssen. Dort sind etwa 20 Mitarbeiter angestellt. Inzwischen führt die Landeskirche Verhandlungen über die Abgabe oder den Verkauf dieser Geschäftsbereiche.
Landeskirche dankt Vetter für geleistete Arbeit
Der Aufsichtsratsvorsitzende und Geistliche Vizepräsident des hannoverschen Landeskirchenamtes, Arend de Vries (Hannover), dankte Vetter in einer ersten Reaktion auf dessen Rücktrittsankündigung für die geleistete Arbeit, besonders für seinen Einsatz für die Erhaltung von Arbeitsplätzen. Der Journalist und Pastor leitet das LVH seit Anfang 2009. Vorher war er Pressesprecher der EKD. Als Geschäftsführer des Verlags ist er zugleich zuständig für den Verband Evangelischer Publizistik (VEP) in Niedersachsen, zu dem das Wochenblatt "Evangelische Zeitung" (EZ) und die Nachrichtenagentur epd gehören, wie auch für den Evangelischen Kirchenfunk in Niedersachsen (ekn). Diese sind von der Schließung der Geschäftsbereiche nicht betroffen. Zugleich ist Vetter Direktor des Evangelischen Medienservicezentrums der Landeskirche.
(Quelle: Idea.de)