Die evangelische Theologin Margot Käßmann hält an ihrer kritischen Bewertung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr fest. «Die Lage dort hat sich nicht verbessert», sagte sie bei der traditionellen CSU-Klausurtagung in Wildbad Kreuth am Mittwochabend.
Wie ein CSU-Sprecher dem epd am Donnerstag bestätigte, hat Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) Käßmann nach Afghanistan eingeladen. «Ich lade Sie gern ein, die Wirklichkeit in Afghanistan zu erleben», sagte der Verteidigungsminister nach Angaben von Teilnehmern bei dem Kamingespräch. Käßmann habe offen gelassen, ob sie das Angebot annimmt.
Käßmann war der Einladung des CSU-Landesgruppenvorsitzenden Hans Peter Friedrich zu einem Kamingespräch in der Tagungsstätte gefolgt. Das Treffen der CSU-Bundestagsabgeordneten mit Käßmann im verschneiten Tagungsort im Tegernseer Tal war der Auftakt der traditionellen Januar-Klausur.
Friedrich hieß die ehemalige hannoversche Landesbischöfin und Ex-Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland mit den Worten willkommen, «wir Christen suchen das Gespräch». Das C im Namen seiner Partei sei für ihn ein «wichtiges Thema».
Warum er die streitbare evangelische Theologin eingeladen habe, die mit der CSU nicht auf einer Linie liege, beantwortete Friedrich mit Hinweis auf eine «gute Tradition». Schon vor Jahren sei auch der damalige EKD-Ratsvorsitzende, Wolfgang Huber, in Kreuth gewesen. Die CSU suche solche Gespräche.
Friedrich kommentierte die vorwiegend in der FDP geführte Debatte um eine Abschaffung der Kirchensteuer kritisch: «Es ist traurig, was sich da entwickelt». Der CSU-Politiker betonte, die Kirchen dürften nicht zu Vereinen herabgestuft werden.
(Quelle: epd)