Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat zu einer „weltweiten Aktionswoche für Frieden in Palästina und Israel“ aufgerufen. Doch daran gibt es Kritik. Die christlich-jüdische Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz (CJA) bemängelt, der Aufruf enthalte „antijüdische Propaganda“.
In einem offenen Brief (PDF) der Arbeitsgemeinschaft an die Schweizer Mitgliedskirchen des ÖRK heißt es, man stimme „der Dringlichkeit eines Friedensabkommens zu.“ Der Ökumenische Rat kritisiere jedoch einseitig die sogenannte „Trennmauer“, den „Sicherheitszaun“, den die Israelis nach der zweiten Intifada errichtet hatten. Der realpolitische Hintergrund der Mauer, nämlich die Bedrohung durch palästinensische Attentäter, werde vom Ökumenischen Rat ignoriert. Stattdessen stelle der ÖRK die Mauer an sich als das eigentliche Übel dar.
Nach Ansicht der CJA hätte der „palästinensische Terror“ die Friedensgespräche „gelähmt“. Im Aufruf des ÖRK fehle zum Beispiel ein Hinweis auf die Hamas, in deren Satzung die Vernichtung Israels noch immer festgeschrieben sei. Bei dem Aufruf handele es sich um eine „erneute einseitige politische Instrumentalisierung christlicher Kirchen durch den ÖRK.“ Die Arbeitsgemeinschaft wirft dem Ökumenischen Rat der Kirchen eine „interessegeleitete Einseitigkeit“ vor.
Der Weltkirchenrat will in Kürze zu den Vorwürfen Stellung beziehen.
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