Die neue Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin, Anne Gidion, wird heute (Freitag) in ihr Amt eingeführt. Die 51-Jährige ist die erste Frau in diesem kirchlichen Amt.
Gidion vertritt die Interessen der evangelischen Kirche gegenüber Bundesregierung und Bundestag. Dieselbe Funktion übt sie auch in Brüssel gegenüber den Institutionen der EU aus. Zugleich fungiert sie als Seelsorgerin insbesondere für evangelische Abgeordnete, Minister und Ministerinnen. Gidion studierte Theologie und Kunstgeschichte in Marburg, Durham (Großbritannien), Heidelberg und Wuppertal. Von 1999 bis 2001 war sie bereits Referentin im Bevollmächtigten-Büro, das sie künftig leitet. Anschließend war sie im Bundespräsidialamt während der Amtszeit von Johannes Rau zuständige Referentin für die Kontakte zu Kirchen und Religionsgemeinschaften.
Das Berliner Büro verfasst unter anderem Stellungnahmen zu Gesetzen, bei denen die Kirche vom Gesetzgeber angefragt wird oder sie eine Mitsprachemöglichkeit einfordert. Dazu zählen etwa Vorhaben in der Sozial- und Asylgesetzgebung oder bei medizin-ethischen Themen. Die Bevollmächtigte vertritt außerdem gegenüber der Politik die eigenen Interessen der Kirche, wenn es etwa um finanzielle Zuwendungen oder den Schutz religiöser Belange geht.
Gidions Vorgänger Martin Dutzmann war im Sommer in den Ruhestand verabschiedet worden.