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England: Debatte über Lockerung des Beichtgeheimnisses

In England ist eine öffentliche Debatte über die Beichte entbrannt. Der anglikanische Erzbischof John Sentamu hat sich dafür ausgesprochen, das Beichtgeheimnis in bestimmten Fällen zu lockern.

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Wenn sexueller Missbrauch von Kindern eingestanden werde, sollte der Beichtvater die Möglichkeit haben, dies der Polizei zu melden. Dagegen erhebt der katholische Kirchenhistoriker John Cornwell Bedenken, wie die Londoner Zeitung "The Times" berichtet. Denn Täter würden erst gar nicht zur Beichte gehen, wenn sie mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen müssten. Cornwell – selbst Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester – schlägt stattdessen vor, Tätern die Freisprechung von ihren Sünden zu verweigern, wenn sie sich nicht der Polizei stellen wollen. Diese Möglichkeit lässt sich biblisch begründen. In Johannes 20,23 sagt Jesus zu seinen Jüngern: "Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert." Eine ähnliche Aussage findet sich in Matthäus 18,18: "Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein."

Anglikaner verging sich 50 Jahre lang an Kindern

Die Diskussion ist durch den Fall des früheren Bildungsdezernenten der anglikanischen "Kirche von England" und Dekans der Kathedrale von Manchester, Robert Waddington, neu entbrannt. Der 2007 verstorbene Kirchenmann soll sich 50 Jahre lang an Schülern und Chorknaben in England und Australien vergangen haben. Seine Taten wurden offenbar vom früheren Erzbischof von York, Lord Hope, verschwiegen, wie eine Untersuchung ans Licht brachte. Er legte jetzt seinen Titel als "Ehrenbischof" nieder. Hopes Nachfolger Sentamu bezeichnete die Tatenlosigkeit der Kirche als eine "Schande". Lord Hope war von 1995 bis 2005 Erzbischof von York. Im vorigen Jahr beschuldigte ihn die "Times" der Untätigkeit im Fall Waddington. Dadurch habe er Kinder gefährdet.

Deutschland: Bischöfin trat zurück

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In Deutschland ereigneten sich die schwersten Fälle sexuellen Missbrauchs in der evangelischen Kirche in den siebziger bis neunziger Jahren in Ahrensburg bei Hamburg. Der frühere Pfarrer Gert-Dietrich Kohl verging sich an Minderjährigen, darunter auch an seinen Stiefsöhnen. Ein Kollege soll die Taten gedeckt und selbst intime Beziehungen zu Jugendlichen unterhalten haben. Die Vorfälle kamen 2010 ans Licht, doch schon 1999 sollen kirchenleitende Personen informiert gewesen sein. Die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen trat im Juli 2010 zurück, weil ihre Glaubwürdigkeit angezweifelt wurde.

(Quelle: Idea.de)

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