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„Entscheidende Phase“: Papst fordert Wende zur Bewahrung der Schöpfung

Auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen hat Konferenzpräsidentin Connie Hedegaard am Dienstag die «entscheidende Phase» eingeläutet. Unter wachsendem Zeitdruck wurden die Verhandlungen über ein neues Klimaschutzabkommen auf informeller Ebene geführt.

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 Umweltgruppen kritisierten die Zugangsbeschränkungen zum Konferenzzentrum als undemokratisch. In Rom forderte Papst Benedikt XVI. angesichts der Umweltkrise eine radikale Wende hin zum Maßhalten und zur Solidarität.

 In seiner Botschaft zum katholischen Weltfriedenstag am 1. Januar bezeichnete der Papst die Bewahrung der Schöpfung als Voraussetzung für die Sicherung des Friedens. «Gefahren, die vom nachlässigen – wenn nicht missbräuchlichen – Umgang mit der Erde herrühren», seien nicht weniger besorgniserregend als Kriege, Terrorismus und Menschenrechtsverletzungen, betonte er.

 Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sagte, jeder einzelne sei gefragt, «mit seinem Lebensstil und seinen politischen Einflussmöglichkeiten einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung und damit einen Beitrag zum Frieden zu leisten».

 Der Generalsekretär des Weltkirchenrats, Samuel Kobia, mahnte in Kopenhagen, die reichen Staaten trügen die historische Verantwortung für die Erderwärmung. Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Katrin Göring-Eckardt, sagte: «Der Klimagipfel von Kopenhagen muss ein Erfolg werden.» Die evangelische Kirche plädiere für eine «Ökonomie des Genug».

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 Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) leitete auf der Klimakonferenz eine Gesprächsrunde, die über die künftigen Ziele zur CO2-Reduktion von Industriestaaten beriet, die dem Kyoto-Protokoll beigetreten sind. Die USA gehören nicht dazu. In der Frage neuer verbindlicher Ziele zur Senkung der Treibhausgase war es zwischen reichen und armen Ländern am Montag zum offenen Konflikt gekommen.

 Im Kyoto-Protokoll haben sich Industriestaaten verpflichtet, ihre Emissionen bis 2012 um durchschnittlich 5,2 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Die Entwicklungsländer fordern nun eine rasche Einigung auf eine zweite Verpflichtungsperiode bis 2020 für die Industriestaaten.

 Die Kyoto-Länder dringen aber darauf, dass zunächst der künftige Beitrag der USA zum Kampf gegen den Klimawandel geklärt wird. Washington wiederum verlangt auch Beiträge der Schwellenländer, die bisher im Kyoto-Protokoll nicht vorgesehen sind.

 Am Dienstagabend sollte in Kopenhagen offiziell die Ministerrunde eröffnet werden. Zum Abschluss des Gipfels werden für Donnerstag und Freitag 113 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). An der Konferenz nehmen mittlerweile 193 Staaten teil.

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Umwelt- und Entwicklungsorganisationen beklagten, die Konferenzleitung habe «undemokratische» Restriktionen erlassen. Nach einem Beschluss der UN und der dänischen Konferenzpräsidentschaft dürfen ab Donnerstag nur noch 1.000 Aktivisten ins Konferenzzentrum. Am Freitag, wenn Obama erwartet wird, erhalten nur noch 90 Vertreter der Zivilgesellschaft Einlass. In der ersten Gipfelwoche gehörten nach UN-Angaben mehr als die Hälfte der 15.000 Teilnehmer nichtstaatlichen Organisationen an.

 Seit Montag herrschen bei der Registrierung für die UN-Konferenz chaotische Zustände. Teilnehmer, die erst zur zweiten Woche des Gipfels angereist waren, mussten zum Teil stundenlang in der Kälte ausharren, bevor sie ins Konferenzgebäude kamen. Nach UN-Angaben sind insgesamt 45.000 Delegierte und Beobachter für den Gipfel nach Kopenhagen gereist, das Konferenzzentrum fasst allerdings nur 15.000 Menschen. 

(Quelle: epd)

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