Der katholische Bischof von Erfurt, Joachim Wanke, hat einen «neuen aggressiven Atheismus» in der Gesellschaft beklagt.
Der Zeitgeist sei «beinahe wie damals in der DDR», sagte Wanke am Samstag in einem Gottesdienst zum Tag der deutschen Einheit in der Gedenkstätte Point Alpha bei Bad Salzungen. Religion werde als falsches Denken deklariert und «für rückschrittlich, ja für gefährlich» gehalten. Nachdrücklich warnte er davor, dass die damaligen SED-Ideologen mit ihrem Kampf gegen die Kirche ihr Ziel «nun doch noch» erreichen.
Die Menschen in der DDR hätten vor 20 Jahren die Freiheit nicht errungen, «damit wir jetzt den Glauben unserer Väter und Mütter aufgeben», mahnte Wanke. Angesichts des Pluralismus der Überzeugungen ermutigte er die katholischen wie die evangelischen Christen gleichermaßen zu Selbstbewusstsein und Entschiedenheit. Dazu sei «eine andere Art von Mut» gefragt als in der DDR. Nötig sei «ein Engagement, das sich bei aller Gelassenheit und Lockerheit nicht einschüchtern lässt», so der Bischof.
(Quelle: epd)