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Evangelische Kirche in Berlin: «Körperwelten»-Ausstellung inszeniert Show mit Toten

Die evangelische Kirche in Berlin hat dem umstrittenen Anatomen Gunther von Hagens vorgeworfen, in seiner «Körperwelten»-Ausstellung Tote zur Inszenierung einer «Show» zu benutzen.

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Die Ausstellung mit plastinierten Leichen und Körperteilen werde dem ethischen Umgang mit toten Menschen nicht gerecht, sagte der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Berlin-Stadtmitte, Christoph Schuppan, der in Berlin erscheinenden Tageszeitung «Neues Deutschland» (Wochenendausgabe).

Zugleich sprach sich Schuppan gegen ein Verbot der Ausstellung aus. Vielmehr müsse eine Diskussion darüber geführt werden, «über die Grenzen und Möglichkeiten, wie Menschen miteinander umgehen». Dazu will Schuppan zusammen mit weiteren Pfarrern an diesem Sonntag im Talar am Berliner Postbahnhof neben dem Ostbahnhof gegen die dort präsentierte «Körperwelten»-Ausstellung demonstrieren.

Pfarrer wollen am Sonntag flankiert von zwei Bestattungsfahrzeugen unter anderem Flugblätter an die Besucher verteilen. Neben Schuppan wollen sich auch die beiden Generalsuperintendenten Ralf Meister (Berlin) und Heilgard Asmus (Cottbus) an der Protestaktion beteiligen. Die Demonstration steht unter dem Motto «Gebt Toten Ruhe!».

Kritisch zeigte sich Schuppan auch gegenüber der Präsentation von Gebeinen, Mumien oder Moorleichen. «Ich persönlich bin für eine sehr strenge Sicht der Dinge und halte es für nicht angemessen, dass Verstorbene ausgestellt werden.» Als evangelischer Pfarrer habe er auch «Bedenken, Reliquien auszustellen», wie es etwa in der katholischen Kirche Brauch ist.

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Pünktlich zu Beginn einer weiteren «Körperwelten»-Ausstellung in Augsburg am Samstag regt sich auch dort Protest. Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Augsburg warf von Hagens bewussten Tabubruch vor und kritisierte , «dass menschliche Leichen nicht in einer Form präsentiert werden, die für den Körper eines Verstorbenen angemessen ist». Die evangelische Kirche kündigte Führungen durch die Augsburger Ausstellung an. Dabei sollen die Exponate aus christlicher und medizinischer Sicht kommentiert werden.

(Quelle: epd)

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