Der evangelische Militärbischof Martin Dutzmann wirbt dafür, neben Bundeswehrsoldaten auch zivilen Helfern nach internationalen Einsätzen für ihr Engagement zu danken. "Es sollte sich von selbst verstehen, dass der Staat seinen Soldaten für ihren Einsatz dankt und die Gesellschaft ihren Dienst anerkennt", schreibt der Theologe in einem Thesenpapier.
In dem am Freitag veröffentlichten Schreiben fordert Dutzmann auch, dass Mitarbeiter anderer Institutionen, die bei internationalen Einsätzen für die Bewahrung des Friedens eintreten, gewürdigt werden. Der Militärbischof nennt in diesem Zusammenhang etwa Diplomaten, Entwicklungshelfer, Polizisten und Friedensdienstleistende.
Dutzmann reagiert mit seinem Papier auf eine Initiative von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) zur Veteranenpolitik. Er rät allerdings, den Begriff Veteran zu überdenken. Dieser sei unscharf, weil er sich auf Weltkriegsteilnehmer, zurückgekehrte Einsatzsoldaten und generell ehemalige Soldaten beziehen könne. Statt eines Veteranentags schlägt der Bischof deshalb einen "Tag der internationalen Einsätze" vor. Als Termin dafür empfiehlt er den 23. Mai, den Verfassungstag.
Der evangelische Theologe erinnert daran, dass Staat und Kirche der Anerkennung für Rückkehrer internationaler Einsätze unterschiedliche Akzente setzen. Wenn der Staat Soldaten danke, werde er deren Einsatz als politisch und ethisch gerechtfertigt darstellen: "Das ist seine Aufgabe." Pflicht der Kirche aber sei es, immer auch an das Leitbild des gerechten Friedens zu erinnern. Die Kirche sei überzeugt, dass nicht schuldlos bleibt, wer militärische Gewalt ausübt. Zum Dank der Kirche an die Soldaten gehöre deshalb auch immer das Moment der Buße. "Staat und Kirche werden diese Spannung auszuhalten haben", schreibt der Militärbischof.
(Quelle: epd)