Papst Benedikt XVI. hat bei einer Audienz für den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, ein Ende des Nahostkonflikt angemahnt.
Beide Seiten hätten die «Dringlichkeit einer gerechten und nachhaltigen Lösung» betont, erklärte der Vatikan am Freitag im Anschluss an die Begegnung. Ein Friedensabkommen mit Israel müsse den Respekt vor den Rechten aller Bewohner der Region und damit die «Erfüllung der legitimen Erwartungen der Palästinenser an einen unabhängigen Staat» beinhalten.
Im Mittelpunkt der Gespräche stand demnach auch die Notwendigkeit internationaler Unterstützung sowie ein «Geist der Kooperation und Öffnung für Versöhnung» als Vorbedingung für eine Einigung. In diesem Zusammenhang unterstrich der Papst zudem die Bedeutung des christlichen Bevölkerungsanteils unter den Palästinensern und allgemein im Nahen Osten für den gesellschaftlichen Aufbau.
Gemeinsam mit dem Palästinenserpräsidenten äußerte Benedikt die Hoffnung, dass die Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Autonomiebehörde über einen Grundlagenvertrag zu einem positiven Ergebnis kommen. Seit der Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens mit Israel von 1993 verhandelt der Vatikan über die Umsetzung des Vertrags.
Abbas traf zum vierten Mal mit dem Kirchenoberhaupt zusammen. Zuletzt war er 2009 in Audienz empfangen worden. Der Palästinenserpräsident hielt sich anlässlich der Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum der italienischen Staatengründung in Rom auf. Am Tag nach der traditionellen Militärparade in Rom empfing der Papst auch US-Vizepräsident Joe Biden in Audienz, der die USA bei den Feierlichkeiten vertreten hatte.
(Quelle: epd)
