Unmittelbar vor der ersten Sitzung einer innerparteilichen Kommission zum Verhältnis zwischen Staat und Religionsgemeinschaften hat der Grünen-Politiker Volker Beck Respekt gegenüber Gläubigen gefordert.
Gerade wenn es um die geht, deren Stimme und Bedürfnisse nicht hinreichend Gehör finden, sind die Kirchen und der Zentralrat der Juden für uns Grüne wertvolle Partner“, schreibt Beck gemeinsam mit dem Parteikollegen Robert Zion in einem am Donnerstag verbreiteten Diskussionspapier für die Kommission.
Zion und Beck, der kirchenpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion ist, verweisen dabei auf die Themen Armut, soziale Gerechtigkeit, Rechte von Behinderten, Flüchtlinge, Rechtsextremismus und die Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung. Auch wenn über eine Modernisierung des Religionsrechts diskutiert werde, müsse immer klar sein, dass Religionsgemeinschaften nicht diskriminiert werden, schreiben die Politiker mit Verweis auf das Grundsatzprogramm der Grünen.“Säkular orientierte Bürger müssen dabei Religionsgemeinschaften und Gläubigen mit Respekt begegnen, statt Religion einfach als ‚Opium fürs Volk‘ abzutun und an den Rande drängen zu wollen“, heißt es darin weiter. Eine „Politik des Respekts“ könne nur im Dialog zwischen Gläubigen und Atheisten sowie zwischen Staat und Religionsgemeinschaften entwickelt werden.
Beck und Zion plädieren in ihrem Beitrag dafür, einen „programmatischen Kompass für die Religionspolitik“ zu entwickeln. Dies sei wichtiger als die Positionierung bei einzelnen Streitfragen.
Die beiden Politiker sind Mitglieder der im Dezember eingesetzten „Kommission Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat“. In der Kommission wollen Grünen-Politiker klären, welche Rolle Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften nach Partei-Ansicht heute zukommt. Die erste Sitzung ist für diesen Freitag geplant. Mitte 2015 soll wird ein Abschlussbericht der Kommission erwartet.