Die Evangelische Akademie Bad Boll steht wegen einer geplanten Tagung zum Thema Nahost erneut in der Kritik.
Die Regionalgruppe Stuttgart der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) warf der Akademie am Freitag vor, sie werde «zu einem Zentrum der Hetze gegen den jüdischen Staat». Die Akademie war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen am Freitag nicht zu erreichen.
Die Ende Mai stattfindende Tagung «Zeit zu handeln» soll Konsequenzen aus dem umstrittenen, Ende 2009 verbreiteten «Kairos-Palästina-Dokument» diskutieren. Darin hatten palästinensische Christen unter anderem die Forderung erhoben, dass gegen Israel wegen seiner Palästinenser-Politik wirtschaftliche Maßnahmen eingeleitet werden. Zwei Autoren des Dokuments sollen an der Tagung teilnehmen.
Im vergangenen Jahr hatte die Akademie einen Vertreter der palästinensischen Organisation Hamas eingeladen, was ebenfalls Proteste auslöste. Der Referent hatte jedoch keine Einreisegenehmigung erhalten.
Beteiligt sind laut der von der Akademie im Internet veröffentlichten Referentenliste unter anderem ein Vertreter der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Kooperationspartner der Tagung sind Pax Christi, das Evangelische Missionswerk in Südwestdeutschland und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg.
(Quelle: epd)