- Werbung -

Johannes Paul II.: Prominente Katholiken kritisieren Seligsprechung

Wenige Tage vor der Seligsprechung von Johannes Paul II. haben zahlreiche prominente katholische Theologen und Politiker Vorwürfe gegen den 2005 verstorbenen Papst erhoben.

- Werbung -

 In einem Aufruf, den die «Zeit»-Beilage «Christ und Welt» am Mittwoch veröffentlichte, fordern sie zudem die Heiligsprechung des vor 31 Jahren ermordeten Erzbischofs Óscar Arnulfo Romero aus San Salvador. Johannes Paul II. habe die Armen in Lateinamerika «regelrecht verraten», weil er Romero zu guten Beziehungen zu den Machthabern seines Landes geraten habe, sagte der frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler als einer der Unterzeichner der Zeitung.

 Initiatoren des Appells sind die drei Gruppen «Christliche Initiative Romero», «Kirche von unten» und «Wir sind Kirche». Der Aufruf wurde von rund 50 Gruppen in Europa, Nord- und Südamerika sowie etwa 300 Einzelpersonen unterschrieben. Zu den Unterzeichnern zählen rund 50 Theologieprofessoren, darunter der Tübinger Theologe Hans Küng, der Sozialethiker Friedhelm Hengsbach, der Frankfurter Religionssoziologe Friedhelm Mennekes, der Tübinger Ethiker Dietmar Mieth, die in den USA lehrende feministische Theologin Elisabeth Schüssler Fiorenza und der evangelische Theologe Fulbert Steffensky.

 Der Antikommunismus von Johannes Paul II. habe zwar zum Fall des Ostblocks beigetragen, doch habe er den Papst auch «verblendet» gegenüber dem Machtmissbrauch in El Salvador, sagte Geißler weiter. Auch habe Johannes Paul «dauernd die Falschen zu Heiligen ernannt», etwa den wegen seiner Kontakte zu Militärdiktatoren umstrittenen Opus-Dei-Gründer Josemaría Escrivá. In dem Appell heißt es, durch Romeros Kampf gegen die «blutige Christenverfolgung» in El Salvador seien die herrschende Schicht, aber auch «mächtige Kardinäle der römischen Kurie» seine Gegner geworden. Johannes Paul II., der am 1. Mai seliggesprochen werden soll, habe ihm weder Gehör geschenkt noch ihn unterstützt.

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht