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„Kaum in Worte zu fassen“: Bischof Ulrich bittet Ahrensburger Missbrauchsopfer um Vergebung

Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche richtet "ein solches Leid an, dass mir graut", sagte der nordelbische Bischof Gerhard Ulrich am Sonntag vor rund 300 Gottesdienstbesuchern in der Ahrensburger Schlosskirche.

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 Dass dies zugleich in einer Kirchengemeinde geschah, sei "ein solches Unrecht und eine solche menschliche Schuld, dass ich es kaum in Worte fassen kann", fügte er hinzu.

 Vor etwa zwei Jahren war bekanntgeworden, dass ein Ahrensburger Pastor in den 70er und 80er Jahren sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen verübt hat. In diesem Zusammenhang war die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen im Juli 2010 zurückgetreten. Der Ruhestandspastor hat die Taten inzwischen eingeräumt. Ende vorigen Jahres war er durch einen eigenen Entlassungsantrag einer Entlassung durch die Kirche zuvorgekommen. Strafrechtlich sind die Taten verjährt.

 "Es gibt keine Entschädigung für das, was Körper und Seele zerrissen hat, und es gibt kein Genug an Entschuldigung angesichts des Zuviel an Verletzung", sagte Ulrich in seiner Predigt, die er im Dialog mit der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hielt. Ulrich kündigte die Einsetzung einer neuen Arbeitsstelle für Missbrauchopfer sowie eine Expertenkommission für Entschädigungen an.

 Auch Fehrs fand offene Worte: «Ich stehe hier für die Kirche, die den Täter ungewollt geschützt hat und so schwerfällig aufklärt», sagte sie. Doch es gehe auch um "Sehnsucht nach Erbarmen angesichts brutaler und perfider Gewalt". Sie wünsche sich "etwas Erlösendes für den Streit, der seit Jahren hin und herwogt", sagte die Bischöfin.

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 Der Verein «Missbrauch in Ahrensburg» begrüßte den Besuch der beiden Bischöfe. Dennoch sei zu «hoffen, nach sehr vielen Worten auch Taten zu erleben, die den Betroffenen gerecht werden», erklärte der Verein. Die Forderungen nach Aufklärung, Anerkennung, tätige Reue und Prävention warteten "weiterhin und eine gefühlte Ewigkeit lang" auf Umsetzung.

(Quelle: epd)

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