Mit einer inhaltlichen Neuausrichtung will der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (kda) der evangelischen Kirche auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen reagieren.
Der kda wolle wieder verstärkt als «Seismograph in der Arbeitswelt» auftreten, sagte der wiedergewählte kda-Bundesvorsitzende Peter Janowski am Mittwoch in Berlin dem epd. Durch sein Engagement erreiche der kda auch Menschen ohne traditionelle kirchliche Bindung.
Wie ein Pfarrer seine Gemeindemitglieder vor allem in deren Freizeit betreue, suchten die kda-Mitarbeiter die Menschen in erster Linie an ihrem Arbeitsplatz auf, sagte der Theologe, der hauptberuflich das Herborner Pfarramt für Gesellschaftliche Verantwortung in der hessen-nassauischen Kirche leitet. In Zukunft sucht der kda in gleicher Weise das Gespräch mit Unternehmern und Managern wie mit Gewerkschaftern und Betriebsräten. Damit nimmt der kda Abschied von seiner bisher ausschließlichen Ausrichtung auf Vertreter der Arbeiterschaft.
Janowski sieht in dem Kurswechsel keineswegs einen Rückzug der Kirche aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, wie Kritiker sagen. Vielmehr versuche der kda zum Beispiel durch Gespräche mit Werksleitungen Betriebsschließungen sozialer zu gestalten, sagte Janowski. Auch wolle man durch verstärkte Kontakte zu leitenden Angestellten für eine positive Personalführung werben.
Auf ihrer dreitägigen Tagung in Berlin, die am Mittwoch zu Ende ging, haben die Delegierten aus 22 evangelischen Landeskirchen einstimmig eine neue Organisationsstruktur und ein neues Leitbild für den kda verabschiedet. Als zentrale Punkte werden darin die Wahrung der Menschenwürde und der Einsatz für soziale Gerechtigkeit genannt.
(Quelle: epd)