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Keine nachhaltige Hilfe: Evangelischer Entwicklungsdienst kritisiert «Piratenhatz» vor Somalia

Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) hat den militärischen Kampf gegen die Piraterie vor der Küste Somalias scharf kritisiert.

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Investitionen in humanitäre Projekte und nachhaltige Entwicklungshilfe wären erfolgreicher und «ein ganz anderes Signal an die somalische Gesellschaft als die internationale Piratenhatz», sagte EED-Referent Wolfgang Heinrich am Donnerstagabend in Bremen bei einer Podiumsdiskussion zu Piraterie und Menschenrechten.

Von 213 Millionen US-Dollar, die im April auf einer Geberkonferenz in Brüssel für Somalia gesammelt worden seien, sollten 98 Prozent für rein militärische Aktionen ausgegeben werden, kritisierte Heinrich. Andererseits plünderten seit Anfang der 90er Jahre europäische und asiatische Fischerei-Flotten die somalischen Küstengewässer und damit die Existenzgrundlage der Menschen dort aus. Im vergangenen Jahr habe der Gegenwert dieser illegalen Raubfischerei nach UN-Angaben 450 Millionen US-Dollar betragen.

Dem stünden humanitäre Hilfen in Höhe von 90 Millionen US-Dollar und Einnahmen der Piraten von 120 Millionen US-Dollar gegenüber, sagte der Ethnologe, der in der EED-Arbeitsstelle Frieden und Konfliktbearbeitung tätig ist. Allein während der Geberkonferenz seien 400 europäische Fischtrawler in der geschützten Sechs-Meilen-Zone vor Somalia unterwegs gewesen: «Der Umgang mit der Raubfischerei macht die europäische Intervention durch die Operation Atalanta zutiefst unglaubwürdig.»

(Quelle: epd)

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