Queen Elizabeth II. war für ihren tiefen christlichen Glauben bekannt. Wie sieht es bei ihrem Sohn Charles aus?
Der Erzbischof von Canterbury hat am Samstag Charles III. zum König des Vereinigten Königreichs Großbritannien gekrönt. Mit der Krönung wurde Charles automatisch „Defender of the Faith“ (Verteidiger des Glaubens). Das christliche Medienmagazin PRO nahm das zum Anlass, um zu schauen, wie der neue Monarch mit der Religion hält.
König Charles spielte 1994 mit dem Gedanken, den Titel zu „Defender of Faith“ abändern zu lassen, schreibt Martin Schlorke in PRO. Damit hätte er nicht mehr den anglikanischen Glauben allein verteidigt, sondern den Glauben generell. Dafür sei er heftig kritisiert worden. Laut der Wochenzeitung ZEIT erklärte Charles jedoch im vergangenen September vor Klerikern im Buckingham-Palast: „Ich bin überzeugter anglikanischer Christ. Bei meiner Krönung werde ich einen Eid auf die Kirche von England schwören […].“
„Frommer als der Durchschnittschrist“
Charles habe ein ziemlich kompliziertes Glaubensgefüge, das mancherlei Exzentrik beinhalte, sagte Catherine Mayer, Autorin einer Charles-Biografie, der ZEIT. „Er ist frommer als der Durchschnittschrist, stark mystisch-spirituell geprägt […] und empfindet große Nähe zur katholischen und griechisch-orthodoxen Tradition.“ Charles studiere gerne theologische Literatur und die heiligen Bücher verschiedener Religionen.
Charles III. zeigte in der Vergangenheit großes Interesse an anderen Religionen, schreibt Martin Schlorke. Er wollte in Bezug auf Umweltschutz von kanadischen Ureinwohnern und vom Islam lernen. In einer Rede 1993 machte er sich für den christlich-muslimischen Dialog stark. Charles ist außerdem als Esoteriker und Anhänger der Homöopathie bekannt.
Link: „Religion von König Charles III.: Daran glaubt der Monarch“ (Christliches Medienmagazin PRO)
Englischer König ist nur normaler Christ
Dass der neue König des Vereinigten Königsreiches Besonderheiten aufweist – er ist formell auch das Anglikanische Kirchenoberhaupt – ist so normal wie es Bischöfe, Kirchenpräsidenten oder den Papst gibt. Weil auch der Dialog mit anderen Religionen Sinn besitzt, muss dies bei Charles III ebenso berücksichtigt werden. Genauso wie es normal ist, dass es unterschiedliche Konfessionen und Kirchen gibt, so ist doch nach allgemeinem und auch akzeptierten Überzeugungen die (geistliche) Kirche Jesu Christi diejenige von allen Christinnen und Christen quer durch alle Kirchen. Wenn also Institution und die Kirche aller Christen gedanklich auseinander gedacht werden muss, dann trifft hier die Realität auf eine realistische Utopie. Die realistische Utopie, gewissermaßen die wirkliche Einheit der Kirche/n in der Vielfalt, wäre auch eine institutionelle universale Kirche, durchaus auch mit unterschiedlichen Traditionen und Ritualen. Aber so ökumenisch sind unsere Groß-und Freikirchen leider noch nicht, da fehlt auch das gemeinsame Abendmahl und das Recht jedes und jeder Christin, ein Amt in der Kirche auszuüben. Mehr kann man zu diesem Thema nicht sagen. Wie jeder Normalverbraucher ist der Britische König ein fehlbarer Mensch wie auch der Papst oder ein anderer Würdenträger, und da gleicht er vollkommen dem Christenmenschen ganz allgemein. Was uns aber nicht wirklich kirchlich trennen muss sind die Stammapostel der Neuapostolen, die Kirchenpräsidenten bei uns Protestanten, das Papa-Amt des Papstes und dass die Quäker (als keine Sekte) dennoch kein festes Glaubensbekenntnis haben und kaum eine Institution haben. Oder die Heilsarmee über kein Abendmahl verfügt und von einem General geleitet wird. Jesus hatte auch keine Institution, keine Bürokratie und unterschrieb keine Kirchengesetze.. Außerdem verfasste er keine Bücher, noch er studierte Theologie. Aber er war ja nicht nur ein Mensch, sondern auch Gott. Allerdings könnte für Kirche/n gelten, grundsätzlich jesusgemäßer zu werden und noch mehr zu dienen. Aber dies auch der neue Londoner König und an diesen Worten wird er gemessen. Die Briten werden ihre Monarchie wohlwissend nicht wirklich abschaffen wollen, denn sie sorgt für Identität und ist für die Inselbewohner eher ein Zusammenhalt.