Die hessische Landesregierung hält den Start eines islamischen Religionsunterrichts ab Frühjahr 2012 für möglich.
Momentan sei man «auf gutem Weg», gemeinsam mit Islamverbänden ein entsprechendes Curriculum für den Unterricht zu entwerfen, sagte Kultus-Staatssekretär Heinz-Wilhelm Brockmann (CDU) am Donnerstagabend beim Evangelischen Forum in Kassel. «Auf jeden Fall werden wir bis zum Ende der Legislaturperiode etwas hinbekommen, wenn nicht den Religionsunterricht, dann zumindest einen religionskundlichen Unterricht», sagte Brockmann.
An den Gesprächen zur Einführung eines islamischen Religionsunterrichts seien neben der DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion), die eng mit der türkischen Religionsbehörde verbunden ist, derzeit noch weitere sieben islamische Verbände beteiligt. Es bestehe Konsens darüber, dass der künftige Religionsunterricht einheitlich sein müsse. Die Einführung des Unterrichts werde ein mühevoller Weg sein, zu dem es aber keine Alternative gebe: «Es gibt keinen anderen Weg zur Integration als diesen», sagte Brockmann.
In den meisten westdeutschen Bundesländern gibt es inzwischen Modellprojekte zum islamischen Religionsunterricht. Hauptproblem bei der Einführung als ordentliches Lehrfach, wie es das Grundgesetz (Artikel 7 Absatz 3) vorsieht, ist immer noch das Fehlen einer Autorität, die für alle Muslime sprechen kann. In Deutschland lebt nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge rund eine Million muslimische Schüler.
(Quelle: epd)