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Schwerpunktthema Demenz: Woche für das Leben eröffnet

Leben mit Demenz steht im Mittelpunkt der diesjährigen ökumenischen „Woche für das Leben“. Die Kirchen wollen damit Ängste im Umgang mit der Krankheit abbauen.

Die evangelische und die katholische Kirche haben am Wochenende in Leipzig die „Woche für das Leben“ eröffnet. Bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Nikolaikirche betonten die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, und der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode, die Würde des Menschen und die Bedeutung der Nächstenliebe.

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Die bundesweite „Woche für das Leben“ steht in diesem Jahr unter dem Motto „Mittendrin. Leben mit Demenz“. Veranstaltungen dazu sind bis 7. Mai geplant. Die Kirchen wollen damit Ängste im Umgang mit der Krankheit abbauen und für Seelsorge- und Beratungsangebote werben. Der Gottesdienst zum Auftakt wurde vom MDR-Fernsehen live übertragen (Gottesdienst in der MDR-Mediathek).

Menschenwürde ist „unverlierbar“

„Menschen mit Demenz haben einen Platz in unserer Mitte“, sagte Bode. Sie sollten mit ihren Angehörigen am gesellschaftlichen Leben teilhaben dürfen. Die Würde des Menschen hänge nicht von seiner Gesundheit oder seiner Fähigkeit zur Selbstbestimmung ab, sagte der katholische Bischof von Osnabrück, sondern sie sei „unverlierbar“.

„Selbst, wenn ich nicht mehr denken und mich nicht mehr erinnern kann, bleibe ich von Gottes Händen gehalten“, sagte die EKD-Ratsvorsitzende Kurschus. „Selbst, wenn ich einmal nichts mehr über mein Leben wissen sollte, werden meine Jahre bei Gott gut aufgehoben sein“, betonte die leitende Geistliche, die auch Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen ist.

Bei einer Podiumsdiskussion zum Auftakt der „Woche für das Leben“ sprach sich Franz Müntefering als ehemaliger Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation für eine Stärkung der Arbeit mit an Demenz erkrankten Menschen aus: „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz sollten eine verbindliche Aufgabe für jede Kommune sein.“ Die praktische Durchführung könne bei Vereinen und Organisationen liegen: „Menschen mit Demenz sind keine Fälle. Sie sind Unikate, wie Menschen ohne Demenz auch“, sagte der langjährige SPD-Politiker und Bundesminister.

Quelleepd

1 Kommentar

  1. Ich betreue seit Jahren Menschen mit Demenz. Manchmal schwierig mit dem sich im Kreis drehen, Wiederholungen, mit dem zuhören. Jeder ist auf seine Art liebenswert in seinem kreisel. Ich bin dankbar das ich diese Aufgabe habe, zuzuhören und mit zu lachen über Geschichten die ich am Tag zig mal höre. Der Mensch der Demenz hat ist nicht bemitleits erregend.

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