In der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands dürfen Frauen künftig nicht mehr Pfarrerinnen werden. Trotz internationaler Proteste schaffte die Synode der Kirche die Frauenordination am Freitag in Riga ab.
Das bestätigte Klaus Schäfer, Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene der Nordkirche, dem epd in Hamburg. Die Beschränkung der Ordination allein auf Männer war mit einer Verfassungsänderung verbunden, für die eine Dreiviertel-Mehrheit nötig war.
Den Angaben zufolge plädierten 201 Synodale (77,3 Prozent) für eine Beschränkung auf Männer, 59 dagegen (22,7 Prozent). 22 Synodale enthielten sich. Schäfer hatte mit einer Delegation der Nordkirche an der Synode in der lettischen Hauptstadt teilgenommen.
In Lettland wurden Pfarrerinnen erstmals 1975 zugelassen, damals war das kleine Land an der Ostsee noch eine Teilrepublik der Sowjetunion. Doch Janis Vanags, konservatives Oberhaupt der Religionsgemeinschaft, hat seit seiner Einsetzung als Erzbischof 1993 keine Frauen mehr ordiniert. Diese faktische Verweigerung der Frauenordination wurde nun auch in der Kirchenverfassung festgelegt.
Unter anderem hatten Pastorinnen aus der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers in einem offenen Brief gegen die Pläne der Schwesterkirche in Lettland protestiert.
(Quelle: epd)