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Milieustudie: Protestanten im Südwesten stehen zu ihrer Kirche

Evangelische Christen in Baden-Württemberg fühlen sich ihrer Kirche enger verbunden als erwartet. 75 Prozent haben noch nie über einen Austritt nachgedacht, fast jeder zweite betrachtet sich als engagiertes Mitglied. Diese Ergebnisse einer neuen Kirchenmilieustudie wurden am Donnerstag in Stuttgart der Öffentlichkeit vorgestellt.

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 Das Kernanliegen der Kirche muss nach Ansicht von 94 Prozent der Befragten der Einsatz für den Nächsten sein. Dazu wird diakonisches Engagement vor Ort, aber auch überregional in der institutionellen Diakonie gewünscht. 79 Prozent sind der Meinung, dass die Kirche Migranten eine Heimat bieten soll, 71 Prozent empfehlen ihr, sich gesellschaftspolitisch einzumischen.

 Eine besondere Rolle nimmt die evangelische Kirche als lebenslanger Wegbegleiter ein. 83 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen eine kirchliche Bestattung besonders wichtig sei. Für 82 Prozent bietet der Glaube inneren Halt, 70 Prozent nennen ihn ihre Lebensgrundlage und 65 Prozent sehen in ihm eine Hilfe zur ethischen Orientierung. Das Interesse an Gottesdiensten hängt der Studie zufolge stark davon ab, ob das Angebot zum eigenen Leben passt und Bedeutung für die eigene Lebenswelt hat.

 Große Schwierigkeiten hat die evangelische Kirche, die Unterschicht zu erreichen. "Man ist nicht evangelisch und prekär", so die Beobachtung des evangelischen Theologieprofessors Heinzpeter Hempelmann, der die Studie vorbereitet und koordiniert hat. Auch die Gruppe der Hedonisten, die vor allem nach dem Lustprinzip leben, werde kaum angesprochen. Für beide Milieus gelte die Frage, ob sie ausreichende Teilhabe-Chancen in der Kirche hätten.

 Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Sinus-Institut erstellt, das bereits für die katholische Kirche mehrere Untersuchungen dieser Art vorgenommen hat. Auftraggeber sind die evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg mit zusammen knapp 3,5 Millionen Mitgliedern. Grundlage der Studie waren 2.000 Telefoninterviews sowie 100 sogenannte Tiefeninterviews.

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(Quelle: epd)

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