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Missbrauchsbeauftragter: „Priester haben Vertrauen auf grausamste Weise verraten“

Der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, hat bei der Behandlung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche Fehler eingeräumt.

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"Priester haben das Vertrauen von Menschen auf grausamste Weise verraten", sagte der Trierer Bischof am Mittwoch in seiner Predigt beim Priestertag der diesjährigen Heilig-Rock-Tage, dem Trierer Bistumsfest.

 Wie bei dem gerade ausgebrochenen isländischen Vulkan, so könne man den Eindruck haben, dass nun auch im Blick auf das Thema des sexuellen Missbrauchs durch Priester eine "Kruste aufgebrochen" sei. «Eine giftige, stinkende Wolke entlädt sich», sagte Ackermann.

 Vor 250 Priestern aus allen Teilen des Bistums kritisierte der mit 47 Jahren zweitjüngste Bischof Deutschlands auch Fehler in der Kommunikation der Bischöfe "und auch von Rom aus". Viele Priester seien nachdenklich und aufgewühlt, schauten in die eigene Lebensgeschichte und stellten sich die Frage, ob sie auch selbst schuldig geworden seien, sagte er. Dabei müsse es gar nicht nur um sexuellen Missbrauch gehen, sondern auch um die Frage, ob man in früheren Jahren Kinder geschlagen habe oder bei Verfehlungen anderer weggeschaut habe.

 Es sei deutlich geworden, dass es viel fehlgeleiteten Hunger nach Nähe und Macht auch bei Priestern gebe, sagte der Theologe. Offensichtlich befänden sich auch Priester in der Gefahr, den Hunger nach Leben anderswo zu stillen als in der Beziehung zu Jesus Christus. Zwar habe auch er kein "fertiges Konzept", um der aktuellen Krise zu begegnen, räumte Ackermann ein. Es sei jedoch notwendig, "dass wir uns als Priester gegenseitig helfen und auch korrigieren, denn sonst werden wir abdriften von Jesus Christus".

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(Quelle: epd)

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