Am Weltgebetstag der Frauen machen sich jedes Jahr im März christliche Frauen unterschiedlicher Konfessionen für Ökumene und ein respektvolles Miteinander stark. Dieses Jahr wird er auch digital gefeiert.
In mehr als 120 Ländern wird am ersten Freitag des Monats mit ökumenischen Gottesdiensten der Weltgebetstag der Frauen gefeiert, in diesem Jahr am 5. März. Inmitten der Corona-Pandemie schlägt das Weltgebetstagskomitee als Alternativen einen Gottesdienst im Fernsehsender Bibel TV, Telefongottesdienste oder Video-Konferenzen vor.
Eine Frage des Fundaments
Die Liturgie, zu der alle geladen sind, kommt immer aus einem anderen Land: 2021 aus dem Inselstaat Vanuatu im Südpazifik. Sie steht diesmal unter dem Motto „Worauf bauen wir?“, die zentrale Bibelstelle sind die Worte über das dem Sturm trotzende Haus auf festem Grund bei Matthäus 7,24 bis 27. „Wo wir Gottes Wort hören und danach handeln, wird das Reich Gottes Wirklichkeit“, erklären die Frauen von Vanuatu in ihrem für den Weltgebetstag erarbeiteten Gottesdienst. „Wo wir uns daran orientieren, haben wir ein festes Fundament – wie der kluge Mensch im biblischen Text. Unser Handeln ist entscheidend.“
Vom Klimawandel betroffen
Für Vanuatu hat das Haus auf festem Grund einen besonders aktuellen und bedrückenden Hintergrund: Die 83 Inseln im Pazifischen Ozean sind extrem vom Klimawandel betroffen. Dabei trägt der kleine Inselstaat selbst kaum zum Ausstoß von Treibhausgasen bei.
Christlicher Glaube, Gebet und Handeln für eine gerechte Welt gehören nach Angaben der Organisatorinnen beim Weltgebetstag untrennbar zusammen. Sichtbares Zeichen sind etwa die Kollekten aus den Gottesdiensten – oder wegen Corona in diesem Jahr vor allem über andere Wege der Sammlung. Mit dem Erlös werden Projekte in aller Welt unterstützt.
Die Idee zu der inzwischen weltgrößten ökumenischen Basisbewegung von Frauen stammt aus den USA, wo sich Christinnen 1887 erstmals zu einem Weltgebetstag versammelten. 1927 wurde der erste internationale Gebetstag gefeiert. Seit rund 70 Jahren wird dieser Tag auch in Deutschland begangen. Für den Weltgebetstag 2022 werden Frauen aus England, Wales und Nordirland die Liturgie erstellen.