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Neue Texte und Lieder: Kirche baut Gottesdienst um

Seit über 40 Jahren feiern evangelische Christen ihre Gottesdienste nach derselben Text- und Liederordnung. Diese ist nicht verpflichtend, aber 90 Prozent der Pfarrerinnen und Pfarrer halten sich an die Vorgaben. Seit dem 1. Advent gilt in der Evangelischen Kirche in Deutschland nun eine neue Text- und Liederordnung. Die sogenannte „Perikopenordnung“ ist eine Richtschnur für die biblischen Lesungen und Predigttexte in den evangelischen Gottesdiensten an den Sonn- und Feiertagen.

Bei der Neuordnung wurde etwa ein Fünftel der biblischen Texte ausgetauscht. „In Zukunft werden in evangelischen Gottesdiensten mehr Geschichten aus dem Alten Testament zu hören sein und mehr Abschnitte, in denen Frauen eine wichtige Rolle spielen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Auch Texte, die eine große Resonanz in Kunst und Kultur gefunden hätten, beispielsweise das Buch Hiob, seien stärker berücksichtigt worden. Erstmals haben auch die Psalmen einen Platz als Predigttexte bekommen. Zusammengestrichen wurden nach Aussagen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Briefabschnitte.

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Große Veränderungen gibt es laut der Kirche auch bei den Wochenliedern. Zu jedem Sonn- und Feiertag werden in der neuen Ordnung zwei Stücke aus unterschiedlichen Epochen vorgeschlagen. Darunter befinden sich zu etwa einem Drittel zeitgenössische Lieder und solche, die in den vergangenen Jahren populär geworden sind.

Neue Feiertage

Zuletzt sind auch einige Feiertage hinzugekommen. In der alten Ordnung fehlten beispielsweise noch der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar), der Tag des Gedenkens an die Novemberprogrome (9. November), der Martinstag (11. November) und der Nikolaustag (6. Dezember).

„Durch die Zusammenstellung der Texte und Lieder erschließt sich der Reichtum der biblischen Tradition noch einmal ganz neu“, so der hannoversche Landesbischof Ralf Meister, der auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) ist: „Jeder Sonn- und Festtag hat eine eigene Prägung. Das ist ein Schatz, den wir zur Geltung bringen wollen.“

Ein Großteil der Perikopen geht auf das siebte und achte Jahrhundert zurück. Kaiser Karl der Große hatte zu der Zeit eine einheitliche Messordnung für sein Reich eingeführt.

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