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Willow-Creek: Wie Gemeinden wieder wachsen können

In Deutschland schrumpfen viele landes- und freikirchliche Gemeinden. Aufgrund der sinkenden Mitgliederzahlen kommt es zu Fusionen oder gar Schließungen. Ist diese Entwicklung aufzuhalten? Und wie kann es gelingen, dass Gemeinden wieder wachsen?

Zu diesen Fragen hat sich Billy Hybels geäußert, einer der Hauptredner beim Willow-Creek-Leitungskongress in Stuttgart. Hybels ist Gründer und Hauptpastor der Willow-Creek-Gemeinde in South Barrington bei Chicago (Illinois).

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Hingabe an Jesus ist das A und O

Hybels ist überzeugt, dass der Trend zur die Säkularisierung „mit der richtigen Vision, Leiterschaft und Botschaft“ umgekehrt werden kann. Gute Führungspersonen strebten danach, „das volle Potenzial ihrer Gemeinde freizusetzen“. Die Botschaft sei seit 2.000 Jahren unverändert „das Evangelium, das wir kreativ und freundlich verkündigen sollten“. Gott habe für die Menschen „sein absolut Bestes gegeben, als er seinen Sohn Jesus Christus für die Erlösung der Menschen opferte“. Deshalb sei es vernünftig, wenn Christen das Beste für Gott geben. Hybels: „Wer sich Gott zu 95 Prozent hingibt, gibt 5 Prozent zu wenig. Geheimnis, Abenteuer und Freude des christlichen Glaubens kann nur erfahren, wer sich wirklich vollständig Gott hingibt.“ Die Mitglieder seiner Gemeinde motiviere er dazu, diesen Schritt zu gehen, indem er die absolute Hingabe lehre und selbst lebe, so Hybels. Er versuche, dem Vorbild Jesu Christi zu folgen, indem er anderen selbst ein Vorbild sei und ein integres Leben führe.

Geistliche „Ernährung“ nicht allein dem Pastor überlassen

Nach Hybels Beobachtung besteht in vielen Gemeinden die Tendenz, dass allein der Pastor für die geistliche „Ernährung“ der Gemeinde zuständig sei. Dieser könne jedoch in der Woche nicht die Bibel für seine Gemeindeglieder lesen, an ihrer Stelle beten oder für sie die Sünden bekennen. Jedes Gemeindemitglied müsse es daher lernen, für sein geistliches Leben selbst Verantwortung zu übernehmen. Hybels: „Wer sich die ganze Woche zurücklehnt und nur darauf wartet, beim nächsten Gottesdienst vom Pastor geistlich genährt zu werden, wird die Schlacht verlieren.“ Laut Hybels sollten sich die Gottesdienste einer Gemeinde sowohl an geistlich suchende Menschen als auch an gereifte Christen wenden.

Willow-Creek: 1.500 Taufen in einem Jahr

Zur missionarischen Arbeit seiner Gemeinde sagte er: „Wir führen so viele Menschen zu Christus wie noch nie in der Geschichte unserer Kirche. Vergangenes Jahr feierten wir fast 1.500 Taufen.“ Die Willow-Creek-Gemeinde suche zugleich nach Möglichkeiten, Armut zu lindern und Ungerechtigkeiten zu beseitigen: „Wer geistlich wächst, dessen Herz wird dem Herzen Gottes ähnlicher – und Gottes Herz sorgt sich um Ungerechtigkeit.“

Was Hybels seinen Kritikern sagt

Hybels äußerte sich auch zu häufig geäußerter Kritik an seiner Gemeinde. Zur Frage, ob die Botschaft von Willow-Creek zu schlicht sei, sagte er, man müsse zwischen Klarheit und zu starker Vereinfachung unterscheiden. Gemeindeleiter sollten in der Lage sein, die Vision für ihre Kirche auf einem T-Shirt klar zu machen. Das Credo seiner Gemeinde sei: „Bekehre Nicht- Christen zu völlig hingegebenen Nachfolgern Christi!“ Dies entspreche dem Missionsbefehl Jesu. Den Vorwurf, seine Gemeinde richte sich zu sehr nach Marketing-Aspekten und zu wenig nach der Bibel, wies Hybels zurück. Seine Gemeinde gebe jährlich Millionen Dollar für biblische Ausbildung aus, dagegen stelle sie in ihrem Haushalt (umgerechnet 31 Millionen Euro) keine Gelder für Marketing bereit. Unzutreffend sei auch der Vorwurf, seine Gemeinde würde im Gemeindehaus das Kreuz verstecken. Zwar verzichte man auf jegliche religiöse Symbole wie auf den Altar, Kerzen oder das Kreuz. Jedoch bilde die Botschaft vom gekreuzigten und auferstandenen Christus das Zentrum der Verkündigung.

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Welche Zukunft haben Mega-Gemeinden?

Im Blick auf die Mega-Gemeinden in den USA teilt Hybels die Einschätzung, dass es für sie in den nächsten Jahren kritisch werden könnte: „Ich war nie ein starker Befürworter der Mega-Gemeinden-Idee.“ Die Konzentration von Willow-Creek habe immer darauf gelegen, so zu leben wie die Urgemeinde im ersten Jahrhundert. Hybels riet großen Gemeinden, keine hohen Schulden für Immobilien zu machen. Die Willow-Creek-Gemeinde habe in den 36 Jahren ihres Bestehens immer eine ausgeglichene Bilanz gehabt und den Bau von Gebäuden immer als letzte Möglichkeit gesehen.

„Es gibt bessere Leiter als mich“

Zur Frage, wie er einen Nachfolger für sich finden wolle, sagte der 60-Jährige: „Sollen Leiter ihre Nachfolge regeln? Ja! Soll man ihren Einfluss beschneiden aus Angst, dass es sonst keinen Nachfolger geben wird? Das wäre lächerlich! Ich glaube, dass es bessere Leiter als mich gibt und dass Gott Willow-Creek nicht aufgeben wird, wenn ich bei einem Flugzeugabsturz sterben sollte. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Kirche nach mir noch größere Höhen erreichen wird als mit mir.“

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