Christen in Nepal fürchten um die Religionsfreiheit im Himalayastaat. Durch eine geplante Änderung des Strafgesetzbuches soll die missionarische Tätigkeit von Christen verboten werden.
Wie "Asianews" berichtet heißt es in Artikel 160 des Entwurfs, dass der Versuch, Menschen persönlich oder durch eine Predigt zu einer anderen Religion als Hinduismus oder Buddhismus zu bekehren, mit Geldstrafen und Gefängnis bis zu fünf Jahren bestraft werden kann. Die Neufassung des Strafrechts muss noch vom Parlament und dem Präsidenten bestätigt werden.
"Das Gesetz richtet sich nicht gegen Christen, die in unserem Land gute Arbeit leisten, aber gegen die Einführung des Christentums", erklärte Nepals Justizminister Prabhu Sah gegenüber "Asianews". Buddhisten und Hindus hätten sich über die "aggressiven Bekehrungsversuche" protestantischer Gruppierungen beschwert, so Sah. Dem widersprach Isu Jang Karki, Vorsitzender der Christlichen Gesellschaft in Nepal. Diese Vorwürfe seien schlicht falsch.
In der noch geltenden Übergangsverfassung aus dem Jahr 2007 ist die Religionsfreiheit in Nepal garantiert. Dies schließt auch Missionstätigkeit ein. Experten vermuten hinter den Änderungsbestrebungen den Einfluss radikaler Hindus.