- Werbung -

Ostdeutschland: Schorlemmer gegen Zwangschristianisierung

Der Wittenberger Theologe Friedrich Schorlemmer hat dem Vorstoß des CDU-Politikers Jörg Schönbohm für eine Wiederbelebung des Christentums in Ostdeutschland scharf widersprochen. «Ich werbe als Pfarrer dafür, dass Menschen zum Glauben finden und damit zu einem Glücksgefühl, das auch das Glück des anderen im Blick hat», sagte Schorlemmer der in Dresden erscheinenden «Sächsischen Zeitung» (Mittwochsausgabe).

- Werbung -

«Aber ich halte es nicht für ein Allheilmittel, den Osten jetzt wieder zu christianisieren. Vielleicht noch mit Zwangstaufen? »

Brandenburgs Innenminister Schönbohm hatte gesagt, nach 40 Jahren Indoktrination in der DDR müssten Verwahrlosung und Entbürgerlichung verhindert werden. «Selbstverständlich bin ich der Meinung, dass der christliche Glaube einen guten Kompass darstellt für ein Gelingen des Lebens und des Miteinanders», sagte Schorlemmer dazu. Aber er würde nicht alles, was heute schief geht, auf die DDR und deren Nachwirkungen schieben. Verwahrlosung sei an vielen Stellen bemerkbar und nicht nur ein Ost-Problem. Eine Selbstgefährdung des Menschen sei überall präsent, so der evangelische Theologe, zum Beispiel wenn man sehe, «wie das fromme Land Amerika Menschen heranzüchtet, die am Foltern ihre Lust haben».

Ohne Zweifel habe es in der DDR eine Entbürgerlichung gegeben, sagte Schorlemmer. Aber das Bürgertum allein schaffe auch noch keine gerechte und friedvolle Gesellschaft. Auch das Bürgertum habe 1933 versagt. Und wenn es nur das Bürgertum in Dresden gegeben hätte, «hätten wir immer noch die kommunistische Herrschaft. Sich nur rauszuhalten und ansonsten anzupassen, reicht auch nicht aus.»

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht