Die Organisatoren der Anti-Papst-Demo in Berlin stellen sich auf einen alternativen Startpunkt ihres Protestumzugs ein. Die Versammlungsbehörde werde die Bannmeile zum Schutz des Papstes voraussichtlich auf das Brandenburger Tor erweitern, erklärte der Geschäftsführer des Christopher Street Days und Demo-Organisator Robert Kastl nach Gesprächen mit den Sicherheitsbehörden in Berlin.
Ursprünglich sollte die Kundgebung des Bündnisses «Der Papst kommt» dort starten. Die Polizei wollte die Ausweitung des Schutzbereichs zunächst nicht bestätigen. Durch sie würde eine Kundgebung am Pariser Platz nicht genehmigt.
Laut Kastl will das Bündnis gegen einen solchen Beschluss nicht klagen. Bei einem Treffen des Netzwerks in der vergangenen Woche war noch einstimmig beschlossen worden, den Rechtsweg auszuschöpfen, um am Brandenburger Tor demonstrieren zu können. Nach Beratungen mit Juristen sei er nun aber zu der Auffassung gelangt, dass es kaum eine Chance auf Erfolg gebe, sagte Kastl.
Das Bündnis werde sich auf einen alternativen Startpunkt einigen müssen. Bei dem Gespräch mit der Polizei habe sich gezeigt, dass der Potsdamer Platz genehmigungsfähig sei. «Damit könnten wir gut leben.» Infrage steht indes auch der geplante Endpunkt der Demonstration, zu der das Bündnis nach eigenen Angaben eine Teilnehmerzahl im fünfstelligen Bereich erwartet. Die Abschlusskundgebung soll nach bisheriger Planung an der St. Hedwigs-Kathedrale stattfinden. «Der Platz wird wahrscheinlich zu klein», sagt Kastl.
Das Bündnis «Der Papst kommt» plant für den 22. September eine Demonstration, bei der gegen die «menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik» des Papstes protestiert werden soll. Angeprangert werden unter anderem der Umgang der katholischen Kirche mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, die Frauenpolitik und das Kondomverbot.
Benedikt XVI. besucht Deutschland vom 22. bis 25. September. Stationen seiner Reise sind Berlin, das Bistum Erfurt und Freiburg. Neben Papstmessen im Berliner Olympiastadion und auf dem Freiburger Flughafengelände sind eine Rede vor dem Deutschen Bundestag sowie eine Begegnung mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Erfurter Augustinerkloster geplant.
(Quelle: epd)