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Papst öffnet Heilige Pforte: Millionen Pilger zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit in Rom erwartet

Begleitet von starken Sicherheitsvorkehrungen hat mit einer Messe auf dem römischen Petersplatz ein außerordentliches Heiliges Jahr begonnen. In einer symbolischen Handlung öffnete Papst Franziskus am Dienstag die Heilige Pforte des Petersdoms, die zwischen den Heiligen Jahren verschlossen und zugemauert ist.

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Durch diese Pforte einzutreten bedeutet, die Tiefe der Barmherzigkeit des Vaters zu entdecken, der alle aufnimmt und jedem persönlich entgegengeht», sagte das katholische Kirchenoberhaupt in seiner Predigt vor 70.000 Pilgern.

 Als erste durchschritten Franziskus und sein emeritierter Vorgänger Benedikt XVI. die Heilige Pforte. Sie bleibt bis zum Ende des Heiligen Jahres am 20. November 2016 geöffnet. Wer der Bestrafung von Sünden Vorrang vor barmherziger Vergebung einräume, tue Gott Unrecht, sagte Franziskus in dem Gottesdienst. «In jedem Fall wird das Gericht Gottes immer im Licht seiner Barmherzigkeit stehen.»

 Beim anschließenden Angelusgebet wies der Papst ausdrücklich darauf hin, das auch sein emeritierter Vorgänger die Heilige Pforte des Petersdoms bereits durchschritten habe. «Schicken wir von Herzen einen Gruß an Papst Benedikt», rief er den Gläubigen auf dem Petersplatz zu. Am Nachmittag wollte das Kirchenoberhaupt wie am Festtag der Unbefleckten Empfängnis Mariens üblich die Madonnenstatue an der Spanischen Treppe in der römischen Altstadt besuchen. Der Vatikan rechnet in den nächsten zwölf Monaten mit Millionen Pilgern.

 Zum Beginn des Heiligen Jahrs sollten am Abend unter dem Titel «Fiat Lux» Fotos berühmter Fotografen zum Thema Umwelt auf die aus diesem Anlass ausnahmsweise dunkle Fassade des Petersdoms projiziert werden. Die Lichtinstallation soll anlässlich der Weltklimakonferenz von Paris zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Ökologie und Klimaschutz beitragen.

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 Traditionell gibt es in der katholischen Kirche Heilige Jahre alle 25 Jahre, zuletzt 2000 zur Jahrtausendwende. Mit dem im März ausgerufenen außerordentlichen Jubiläumsjahr rückt Franziskus Barmherzigkeit in den Mittelpunkt. Erstmals gibt es Heilige Pforten in allen Diözesen weltweit.

 Im Erzbistum Köln wollte Kardinal Rainer Maria Woelki am Dienstagabend bei einem Gottesdienst das Hauptportal des Kölner Doms als Heilige Pforte öffnen. In den anderen deutschen Bistümern wird die Heilige Pforte am dritten Sonntag im Advent (13. Dezember) geöffnet. Wer die Heilige Pforte in Verbindung mit Beichte, Eucharistie und konkreten Zeichen der Buße durchschreitet, erhält nach katholischem Verständnis einen Erlass der zeitlichen Sündenstrafen.

 Genau ein halbes Jahrhundert nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) erinnerte der Papst an die «andere Pforte», die die Konzilsväter vor 50 Jahren zur Welt hin aufgestoßen hätten. Das Konzil habe vor allem durch die Begegnung zwischen der Kirche und den «Menschen unserer Zeit» einen Fortschritt im Glauben bewirkt. Die Reformversammlung habe die Kirche dazu gedrängt, «aus der Dürre» herauszufinden, in der sie sich viele Jahre verschlossen gehalten habe. Damit habe sie sich auf den Weg zu den Menschen gemacht, um «auf jeden Menschen dort zuzugehen, wo er lebt, in seiner Stadt, seinem Haus, am Arbeitsplatz».

In Rom gilt zur Eröffnung des Heiligen Jahres wenige Wochen nach den Terroranschlägen von Paris die höchste Sicherheitsstufe. Rund 2.000 Polizisten und Soldaten bewachten am Dienstag mögliche Anschlagsziele rund um den Vatikan und das Kolosseum sowie sämtliche U-Bahn-Stationen. Scharfschützen standen auf den Dächern rund um den Petersplatz. Dort wurden Pilger an zusätzlichen Metalldetektoren kontrolliert. Der römische Präfekt Franco Gabrielli hatte für das gesamte Stadtgebiet ein Flugverbot verhängt. 

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(Quelle: epd)

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