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Rom: Papst erhebt deutschen Theologen Müller in den Kardinalsrang

Es war ein historisches Ereignis: An der Feier zur Erhebung von 19 neuen Kardinäle aus aller Welt im Petersdom nahm neben Papst Franziskus auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. teil.

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Papst Franziskus hat am Samstag 19 Bischöfe in den Kardinalsrang erhoben – unter ihnen war auch der Präfekt der Glaubenskongregation und frühere Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller. An der Feier hatte überraschend auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. teilgenommen. Dafür erhielt der 86-Jährige zu Beginn viel Applaus. Neben dem 66-jährigen Müller erhielt auch der neue vatikanische Staatssekretär, Pietro Parolin (59), den Kardinalsring, den roten Kardinalshut und die Ernennungsurkunde.

Der CDU-Politiker Hermann Gröhe würdigte Müller als Ökumene-Experten. Er trage zudem dazu bei, dass die deutsche Kirche im Vatikan eine "solch wichtige Rolle spielt", sagte der Bundesgesundheitsminister am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Rom. Kardinal Müller sei jemand, der die Ökumene gut kennt, fügte der Protestant Gröhe hinzu. Es sei gut, dass er diese Erfahrungen im Vatikan einbringen könne.

Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle, würdigte Müller als einen der profiliertesten Theologen der Gegenwart. Der Schüler des Mainzer Kardinals Karl Lehmann habe über Jahre "mit Erfolg und großem Einsatz" die Ökumenekommission der Bischofskonferenz geleitet, sagte er in der Glaubenskongregation.

Bei einer Messe im Petersdom schwor Papst Franziskus am Sonntag die neuen Kardinäle auf ihre neue Position ein: "Der Kardinal tritt in die Kirche Roms ein, nicht in einen Hofstaat." In einem Brief hatte Franziskus zuvor betont, ihre neue Würde sei "keine Beförderung, weder eine Ehre noch eine Zierde" sondern schlicht ein Dienst.

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Aus Deutschland wohnten unter anderen Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU), der ehemalige Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) sowie der Schriftsteller Martin Mosebach der Feier bei. Singhammer äußerte sich beeindruckt, dass die deutsche Delegation "Zeuge eines historischen Ereignisses" geworden sei, da mit Franziskus und Benedikt XVI. zwei Päpste am Konsistorium teilnahmen. Aus Gesprächen mit dem Präfekten des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, und Kardinal Müller habe er den Eindruck gewonnen, dass Franziskus Deutschland "mit Sympathie verbunden ist".

Am anschließenden Empfang in der Glaubenskongregation nahmen der umstrittene Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, der emeritierte Augsburger Bischof Walter Mixa sowie der Kölner Kardinal Joachim Meisner teil. Mixa hatte 2010 nach Kritik an seiner Amtsführung seinen Rücktritt als Bischof eingereicht. Der zurzeit vom Papst beurlaubte Tebartz-van Elst wollte sich zu den Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Bau seines Bischofshauses wenige Tage vor der Übergabe des Prüfberichts der Untersuchungskommission an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, nicht äußern.

Mit den 16 unter 80-jährigen neuen Mitgliedern des Kardinalskollegiums erhöht sich die Zahl der bei einem Konklave wahlberechtigten Purpurträger kurzzeitig auf 122. Allein fünf der 19 neuen Kardinäle entfallen künftig auf Lateinamerika und Haiti. Gemeinsam mit je zwei neuen Kardinälen aus Afrika und Asien wird der Anteil der bei einem Konklave wahlberechtigten Purpurträger aus dem "Süden der Welt" von 34 auf 38 Prozent steigen. Damit sinkt der Anteil der Europäer im höchsten Gremium der katholischen Kirche.

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