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Sommersynode in Stuttgart: Einsparungen von einer Milliarde Euro

Die evangelische Landeskirche in Württemberg hat in der Sommersynode über harte Sparmaßnahmen diskutiert. Eine kontroverse Debatte gab es um den Umgang mit Sympathisanten der AfD.

Auch die Finanzen der sonst vergleichsweise reichen Evangelischen Landeskirche in Württemberg sind begrenzt: Um ihre aktuell 4.108 Pensionszusagen auch in Zukunft sicher erfüllen zu können, will die Landeskirche rund eine Milliarde Euro einsparen. In welchem Zeitraum das geschehen soll, dazu gibt es in der Landessynode sehr verschiedene Auffassungen. Der Evangelische Oberkirchenrat hat dem Kirchenparlament eine Verteilung auf neun Jahre vorgeschlagen. Dann müssten pro Jahr rund 129 Millionen Euro eingespart werden. Entscheidungen sind für die kommende Herbstsynode geplant.

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Fusionierung von sechs Kirchenbezirken

Ernst macht die Landeskirche mit der Verschlankung ihrer Strukturen: Die Synode hatte gleich sechs Fusionen von Kirchenbezirken auf der Tagesordnung. Folgende Zusammenschlüsse sind geplant: Schwäbisch Hall geht mit Gaildorf zusammen, Ulm mit Blaubeuren, Tuttlingen mit Sulz, Göppingen mit Geislingen und Heilbronn mit Brackenheim. Außerdem sollen die Kirchenbezirke Künzelsau, Öhringen und Weikersheim vereinigt werden. Insgesamt will die Landeskirche die Zahl ihrer Kirchenbezirke von derzeit 43 auf 27 reduzieren. Vor Jahren hatte Württemberg noch 51 Dekanate.

Diskussion um Umgang mit Sympathisanten der AfD

Eine kontroverse Debatte gab es um den kirchlichen Umgang mit Sympathisanten der AfD. Nach Worten von Hans-Ulrich Probst vom Gesprächskreis «Offene Kirche» sollte die Kirche verstärkt Argumente gegen die «neue Rechte» entwickeln. Denn Umfragen zufolge gebe es auch unter Kirchenmitgliedern eine Neigung zu Vorurteilen und autoritären Ideen. Philipp Jägle vom Gesprächskreis «Evangelium und Kirche» äußerte ein Unbehagen bei der Forderung nach einer generellen Unvereinbarkeit von Glaube und AfD. Solange die AfD nicht verboten sei, gelte: «Aus Liebe zur Demokratie müssen wir die AfD ertragen.»

Zuvor hatte Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in seinem Bericht erklärt, christliche Grundüberzeugungen passten nicht mit dem Menschenbild «einer rechtsextremistischen Partei wie der AfD» zusammen. Maßstab, um das zu überprüfen, sei die Bibel, so Gohl. Es gehe ihm aber nicht darum, AfD-Sympathisanten aus der Kirche auszuschließen. Vielmehr wolle er Christen, die die AfD wählten, «zum Nach- und Umdenken bewegen».

Quelleepd

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2 Kommentare

  1. Die AfD hat doch nur Zulauf, weil GroKo und Ampel in vielen Bereichen gegen die Buerger regieren (unbegrenzte Zuwanderung, falsche Energiepolitik, Verfall der Infrastruktur, fehlende innere und auessere Sicherheit, drohender Zerfall der Renten-/Sozialsysteme, Leistungs-/Wirtschafts-/Wohlstandsfeindlichkeit, usw).

    Probleme loesen, dringende Aufgaben abarbeiten waere zielfuehrend. Afd-Mitglieder und deren Waehler ausgrenzen/beschimpfen bewirkt das Gegenteil!

    Der „Kampf gegen rechts“ ist eine billige Ablenkung/Zeitschinderei, um dem mehrheitlichen Buergerwillen in einzelnen Feldern nicht nachkommen zu muessen? Teile und herrsche. Und so viele Menschen springen in Demos auch noch darauf an … peinlich.

    Wenn in der Kirche alles knapper wird, koennten viell. alle den Guertel engerschnallen und eine Fokussierung auf die Kernaufgaben helfen?
    Ueppige Pensionen koennten eingefroren oder gar jaehrlich etwas gesenkt werden? Quasi eine „Zukunftsabgabe“ fuer die „kirchliche Erneuerung“ von denen, die die unverdient, gnaedigen, „fetten“ Jahre mitgemacht hatten?
    Leicht wird es nicht!

    LG Joerg v NRW

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